Das Wochenende Die Bibel als Inspiration

Meerbusch · Vier Künstlerinnen stellen bei "Kunst in der Apsis" in Osterath aus

 Werke von Marlies Blauth (v.l.), Barbara Baumeister, Ilse Petry-Ambrosius und Marion Müller-Schroll sind zu sehen. Baumeister kann ihr Bild und die vier Propheten-Tonköpfe direkt in der Apsis ausstellen.

Werke von Marlies Blauth (v.l.), Barbara Baumeister, Ilse Petry-Ambrosius und Marion Müller-Schroll sind zu sehen. Baumeister kann ihr Bild und die vier Propheten-Tonköpfe direkt in der Apsis ausstellen.

Foto: Ulli Dackweiler

Vier Künstlerinnen zeigen vier verschiedene Interpretationen der Bibel. Zugleich zeigen die Arbeiten, die in der Evangelischen Kirche Osterath ausgestellt sind, dass der Grundgedanke verbindet. "Die im Schwarz-Weiß-Bereich erarbeiteten Bilder und Skulpturen fordern den Betrachter auf, sie mit ihren Farben zu füllen", sagt Marlies Blauth. Als Leiterin des Projekts "Kunst in der Apsis" steht sie hinter dem Ausstellungsthema "Bilder und Bibel". Zur Vernissage Sonntag um 11.15 Uhr spricht Pfarrer Michael Füsgen von der Kirchengemeinde Homberg.

Zudem stellt Blauth als Künstlerin ihre persönliche Inspiration dar. Sie zeigt an aufgeschlagene Buchseiten erinnernde Tafeln, in denen Psalm-Texte eingeritzt oder aufgebracht sind. Die Schreibutensilien: Bleistift, Kugelschreiber oder Pinsel: "Ich habe versucht, das Gegen- und Miteinander von Beständigkeit und Veränderung ästhetisch zu verdeutlichen," erklärt Blauth.

Zentral in der Apsis befindet sich eine Arbeit von Barbara Baumeister. Mit sanft verlaufenden Hell-Dunkel-Schichtungen spiegelt sie den Inhalt des Textes "Alles hat seine Zeit" aus dem Alten Testament wider. Baumeister sagt: "Das 'stille' Bild soll in Zeiten der Reizüberflutung zum Innehalten auffordern." Der mit Siebdruck aufgebrachten Text und die Malerei ergeben eine stimmige Gesamtkomposition. Sie wird optisch von Tonköpfen - einer Prophetin und drei Propheten - auf Rostsäulen eingerahmt.

Die Düsseldorferin Marion Müller-Schroll zeigt, was die Propheten - und auch die Menschen - vereint: "Ihr Anderssein." Die Künstlerin erklärt: "Bei mir steht der Mensch mit seiner enormen Bandbreite an innerer und äußerer Individualität im Mittelpunkt. Außerdem ist es mir wichtig, die Propheten aus ihrer Versenkung hervorzuholen."

Anders ist auch die Art, auf die sich llse Petry-Ambrosius der Thematik nähert. In 24 schwarzen Kästchen hat sie ihre Gedanken mit Filzstiften auf Japanpapier aufgebracht. Christliche Symbole in Form von Kreuzen, Engeln und Fischen oder Titel wie "Dreieinigkeit" und "Haus Gottes" stellen - teils mit weißer Acrylfarbe zum Leuchten gebracht - den inhaltlichen Reichtum von Bibel-Bildern dar. Und auch die sogenannten Vexierbilder sind ein weiterer Beweis der künstlerisch möglichen Interpretations-Vielfalt.

Die Arbeiten in der Evangelischen Kirche Osterath, Alte Poststraße 15, sind bis zum 15. August zu sehen: werktags von 9 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung unter 02159 50442.

(mgö)
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