Meerbusch Der Langster Hof gehörte den Stiftsdamen von St. Quirinus

Unmittelbar nördlich der heutigen Neusser Hauptkirche St. Quirinus lag bis zur Säkularisation von 1802 das "adlige freiweltliche Damenstift St. Quirinus".

Bereits um 850 soll in Neuss ein Kloster eingerichtet worden sein, das später in das Stift St. Quirinus umgewandelt worden ist. Dessen erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1143. Der Legende nach soll die Äbtissin Gepa 1050 von ihrem Bruder, Papst Leo IX., die Reliquien des Märtyrers Quirinus erhalten haben. Mit dem Bau der heute noch erhaltenen Münsterkirche wurde 1209 begonnen.

Die Einnahmen der Stiftsgemeinschaft stammten nicht zuletzt aus dem Grund- und Immobiliarvermögen des Stiftes. Insgesamt 29 Lehnshöfe mit jeweils mehreren abhängigen Höfen nannte St. Quirinus sein eigen, Lehnsfrau war die jeweilige Äbtissin. Im heutigen Meerbuscher Stadtgebiet lagen gleich zwei solcher Lehns- oder Fronhöfe, einer davon war der Langster Nauenhof.

Mit dem Besitz waren aber auch Verpflichtungen verbunden. So wies das Stiftskapitel 1635 den Langster Hofpächter darauf hin, dass er bei der anstehenden Ausbesserung des Deiches ein Ohm Bier unter den Arbeitern verteilen und dem Landboten einen Reichstaler zahlen solle. Damals verlief der Deich als Flügeldeich bis zur Kierster Schmiede und hatte lediglich die Aufgabe, dem strömenden Hochwasser die Wucht zu nehmen und möglichst große Wassermassen von dem eingedeichten Gebiet abzulenken, nicht aber einen vollständigen Schutz vor Überschwemmung zu bieten. Der Hof selbst wurde durch den Deich nicht geschützt, wohl aber der größere Teil der zum Hof gehörigen Ländereien.

(RP)
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