Meerbusch Das sind die jungen Gärtner von Lank

Meerbusch · In den Sommerferien legen die Kinder an der Pastor-Jacobs-Schule Kräuterbeete und ein Biotop an. 30 bis 48 Jungen und Mädchen sind dafür im Einsatz. Aus Beton entstehen Blumentöpfe und Tierfiguren

 Haben Spaß daran, im Garten zu buddeln und den Schulgarten zu verschönern: Emilia (8), Emilia (7), Kevin (10), Ali (7) und Elif (10, v.l.)

Haben Spaß daran, im Garten zu buddeln und den Schulgarten zu verschönern: Emilia (8), Emilia (7), Kevin (10), Ali (7) und Elif (10, v.l.)

Foto: Falk Janning

Aus der Werkzeugtruhe kramen die Kinder Schaufel und Harke. Das Ziergras soll nicht länger in den Plastiktöpfen ausharren, sondern das kürzlich angelegte Biotop erweitern. Die in den Ferien betreuten Kinder nutzen die Sommerpause, um den Schulgarten zu gestalten. Zwischen 30 und 48 Kinder sind je Woche für die Ferienbetreuung des OBV Meerbusch an der Pastor-Jacobs-Schule angemeldet.

Ächz, Haha, Stöhn, Grübel - Emilia (8) und Kevin (10) buddeln um den Teich herum Erdlöcher - und machen die entsprechenden "Arbeiter-Geräusche" dabei. Steine und Wurzeln erschweren den beiden die Arbeit. Auf der Oberfläche schwimmen Wasserlinsen. Später sollen Molche im Biotop ein Zuhause finden. Neidisch blickt Kevin auf Rita Kasten und seufzt: "Ich möchte die Maschine." Die stellvertretende Koordinatorin der Ferienbetreuung mischt mit einem Mörtelrührer Beton, damit die Kinder daraus Blumentöpfe und Tierfiguren herstellen können. "Passt das so?", fragt Emilia und reißt Kevin aus seinem Tagtraum, mit einem Mörtelrührer zu buddeln. Kevin: "Das passt." Bei der Arbeit mit Beton tragen die Kinder Kittel und Gummihandschuhe. Der sechsjährige Kilian ballt die Fäuste und sucht einen Gegner - fürs Boxen mit Einweghandschuhen: "Wir sind hier nicht beim Streiten", sagt Emilia (7) zu Kilian. Sie selbst kniet auf dem Boden und füllt mit Felix Beton in eine Form: "Das ist Boxen, nicht Streiten", verbessert Felix. Emilia kontert: "Ist doch dasselbe." Apropos streiten: Die zwei kritisieren ununterbrochen ihre Arbeitsschritte. Voran kommen sie trotzdem gut. Es ist wie in den Heimwerker-Shows im Fernsehen, besser als so manche fiktive Komödie. Täglich gibt es Sportangebote in der Turnhalle wie Ballspiele oder Parcours. Einige Sprösslinge klagen über Muskelkater: "Ich kann mich heute ganz schlecht bücken", sagt Kilian. "Mein Rücken." Doch schon schnappt er sich eine große Schaufel und möchte werkeln. Der Garten liegt im Innenhof der Schule. Knallig angemalte Autoreifen springen ins Auge. Wegen des Metalliclacks glänzen die Reifen in Grün, Lila oder Blau. Die Kinder haben diese zu Blumen- und Kräuterbeeten umfunktioniert. Oregano, Petersilie, Salbei oder Rosmarin duften nachbarschaftlich. Passend dazu wurden Kräuterlexika und "Heilscheiben" gebastelt. Zukünftig soll im Rahmen des Offenen Ganztages und des Schulunterrichts der Garten weiter genutzt werden. Auch ein Hochbeet soll entstehen, um Gemüse anzupflanzen: "Wir setzen bei der Gartengestaltung auf Nachhaltigkeit", erklärt Rita Kasten. Naturverbunden wird auch die letzte Ferienwoche: Dann dreht sich alles um "Tiere". Unter anderem steht ein Ausflug zum Wildpark in Reken an.

(RP)
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