Meerbusch Blech, Kerzen und Bratwurst auf dem Kirchplatz

Meerbusch · Der Osterather Kirchplatz ist prallgefüllt, viele Leute sitzen an gedeckten Tischen vor der Bühne, noch mehr stehen in Gruppen zusammen, quatschen, lachen. Einige sitzen auf den Stufen neben der Kirche, hocken in Hauseingängen, lauschen von den Bänken rund um den Platz. Das Rauschen des Brunnens mischt sich mit den Klängen der Blechbläser und dem Gemurmel der Gäste. Zum vierten Mal hat der Osterather Musikverein (MVO) gemeinsam mit dem Blasorchester der Stadtwerke Krefeld (SWK) ein Freiluftkonzert organisiert.

 Mehr als 50 Musiker mit Oboe, Klarinette und Saxophon traten in Osterath eine musikalische Zeitreise durch die vergangenen 90 Jahre an.

Mehr als 50 Musiker mit Oboe, Klarinette und Saxophon traten in Osterath eine musikalische Zeitreise durch die vergangenen 90 Jahre an.

Foto: Falk Janning

Mehr als 50 Musiker mit Oboe, Klarinette und Saxophon haben eine musikalische Zeitreise durch die vergangenen 90 Jahre angetreten.

Gerhard und Sigrun Heinze aus Strümp haben es sich auf den Kirchenstufen bequem gemacht. "Das ist toll, Blasmusik live unter freiem Himmel, und dazu eine Bratwurst", sagt Heinze. Die Frau des MVO-Dirigenten Nils Kreft hat an diesem Abend ihre gesamt Familie im Gepäck. Oma, Opa, Eltern, Kinder - alle sind gekommen, nicht nur, um dem Kapellmeister Kreft die Ehre zu erweisen. "Ich finde die Atmosphäre hier immer so schön, die Kerzen, die Musik und, wenn es dunkel wird, die Kirche beleuchtet ist", erzählt Britta Kreft.

"Gemütlich ist es", findet auch Benno Maciejewski aus Büttgen. Zusammen mit seiner Frau Marlies lauscht er der Musik. Für diesen lauen Sommerabend haben Kreft und Markus Nüse, Geschäftsführer des MVO, Daniele Pörschmann und Wolfgang Karl, SWK-Geschäftsführer, ein Programm gewählt, das von Phil Collins bis Coldplay, von Paul Linke bis Glen Miller reicht. Ein bisschen Musik, ein Bier und über Gott und die Welt plaudern, Freunde treffen, darum sind Marlies und Peter Stein aus Kaarst auf den Kirchplatz gekommen. "Ich gehöre noch zu der Generation, die Jazz liebt. Ich werde bis 23 Uhr durchtanzen", sagt Ingrid Eberlein.

Pasten, Oliven, Brot, dazu Hugo - Familie Hermanns, Familie Schmitz, Michaela Bommers und Christoph Kuller haben sich gemütlich eingerichtet auf dem Kirchplatz. Zu siebt sitzen sie um den gedeckten Tisch, alles selbst mitgebracht. Einen Campingstuhl haben auch Barbara und Walter Weyand aufgestellt. Die Büdericher sind zum ersten Mal beim "Brass & Candlelight". "Die Atmosphäre ist wirklich schön, so gemütlich", meint Barbara Weyand. "Und der Platz ist toll, so etwas fehlt in Büderich." Während die Brass-Bands von einem Jahrhundert ins nächste taumeln, Richard Strauss und Udo Jürgens zum Besten geben, spielen Kinder vor der Bühne. Musik, warme Abendluft, Stimmengewirr - Osterath hat in dieser Stunde etwas von Italien und Oktoberfest, bis die ersten dicken Regentropfen dem Trubel ein Ende bereiten.

(RP)
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