Meerbusch Auf dem Fahrrad: Licht an, Helm auf

Meerbusch · Mit der "Aktion Licht" bereitet das Städtische Meerbusch-Gymnasium seine Schüler auf die dunkle Jahreszeit vor. An vier Stationen lernen die Sechstklässler das Wichtigste über Sicherheit auf dem Fahrrad.

 Der Dynamo treibt neben dem Licht auch die Blackbox an, in der die Kinder andere Radfahrer erspähen müssen.

Der Dynamo treibt neben dem Licht auch die Blackbox an, in der die Kinder andere Radfahrer erspähen müssen.

Foto: Christian Albustin

Sattel schief, Bremsen kaputt, Luft raus: Das präparierte Fahrrad an der Station von Peter Koenders vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) sieht schlimm aus. Das Licht geht auch nicht, "Jemand hat mein Fahrrad demoliert", beklagt sich Koenders bei den Schülern an seiner Station. Diese dürfen nun unter Anleitung herausbekommen, was alles nicht funktioniert und wie sie es mit wenigen Handgriffen wieder reparieren. Die sieben Mädchen und Jungen der sechsten Klasse suchen eifrig die Fehler, legen sofort Hand an und geben sich gegenseitig Tipps. Keine zehn Minuten später läuft alles, der Stecker am Dynamo wurde wieder festgedrückt und die Luft im Vorderrad wieder aufgepumpt. "Geschafft, ihr könnt nach Hause fahren", bestätigt Koenders die erfolgreiche Reparatur.

An dieser und drei weiteren Stationen lernen die Kinder des Meerbusch-Gymnasiums alle Grundlagen für eine sichere Fahrt mit dem Fahrrad. Fünf sechste Klassen dürfen im Stundentakt die vier Stationen erkunden, die im Klassenzimmer aufgebaut sind. Initiiert wurde die "Aktion Licht" von der Stadt Meerbusch in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) und dem ADFC. Alexander Czapla von der P3 Agentur für Kommunikation und Mobilität, der die Aktion Licht schon seit einigen Jahren als Moderator begleitet, fordert zur Begrüßung das Wissen der Schüler heraus. Wie viele Bremsen muss ein Fahrrad hierzulande haben? Welche Reflektoren sind Pflicht, welche nicht? Manfred Weigand, Fahrradbeauftragter der Stadt Meerbusch betont: "Wir wollen, dass die Kinder mehr Fahrrad fahren, aber sicher!"

 Hell erstrahlen heißt gesehen werden im Straßenverkehr. An der Station von Angelika Kirchholtes und Manfred Weigand lernen die Schüler, wie viel es ausmacht, die richtige Kleidung zu tragen.

Hell erstrahlen heißt gesehen werden im Straßenverkehr. An der Station von Angelika Kirchholtes und Manfred Weigand lernen die Schüler, wie viel es ausmacht, die richtige Kleidung zu tragen.

Foto: CHAL
 In der Abschlussrunde fragt Moderator Alexander Czapla, wer schon mal mit dem Schnürsenkel in der Kette hing.

In der Abschlussrunde fragt Moderator Alexander Czapla, wer schon mal mit dem Schnürsenkel in der Kette hing.

Foto: Christian Albustin

Sicherheit ist auch für Polizei- Hauptkommissar Herbert Klinder oberstes Gebot. "Acht von zehn Unfällen mit dem Rad enden mit einer Kopfverletzung", schärft Klinder den Schülern ein. An seiner Station geht es neben dem Fahrradhelm auch um Reflektoren und die korrekte Beleuchtung. "Unfälle passieren immer dann, wenn Autofahrer euch nicht erkennen können." Die Pedalstrahler, die Katzenaugen an den Pedalen, seien die einzige Möglichkeit für andere, einen Fahrradfahrer als solchen von hinten zu erkennen. "Fahrt vorsichtig und passt auf euch auf!" gibt Klinder der Gruppe mit auf den Weg zur nächsten Station. Angelika Kirchholtes und Manfred Weigand zeigen dort, wie reflektierende Kleidung funktioniert. Die Kinder können aus einer breiten Palette an Schutzwesten, Warnstreifen und speziell reflektierenden Fahrradhelmen auswählen und sich reihum gegenseitig anleuchten. Vom Effekt der strahlenden Kleidung sind alle begeistert. An der letzten Station, der Black Box, gilt es, auf einem Suchbild Radfahrer mit und ohne Licht zu erspähen und sein Ergebnis aufzuschreiben. Unter den richtigen Antworten werden drei Gewinner gezogen, die ein Sicherheitspaket mit Warnweste und Reflektorband erhalten. Aber niemand geht leer aus: Für jeden gibt es einen reflektierenden Plüsch-Anhänger.

(RP)
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