Meerbusch "Alte Schule, altes Haus, wir danken dir"

Meerbusch · Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige nahmen gestern Nachmittag Abschied von der Barbara-Gerretz-Grundschule. Dazu organisierten sie ein großes Fest im Schulgebäude und auf dem Schulhof. Auch die Wehmut war zu Gast

Meerbusch: "Alte Schule, altes Haus, wir danken dir"
Foto: Stadtarchiv

Zum Schluss wird gesungen. Glockenhell erklingt es aus Dutzenden Kinderkehlen in der Turnhalle: "Alte Schule, altes Haus, du siehst heute anders aus. Bald gehen wir zum letzten Mal durch deine Tür. Neue Schule, neues Glück - und es führt kein Weg zurück." Mit einem großen Abschiedsfest haben sich gestern Schüler, Eltern und Lehrer von der katholischen Barbara-Gerretz-Grundschule im Osterather Ortskern verabschiedet.

Auch zahlreiche Ehemalige sind gekommen. Zum Beispiel Christian Schrutek, der die Schule von 1971 bis 1975 besuchte, dort Lesen, Schreiben, Rechnen lernte. "Auch mein Vater war schon auf dieser Schule", sagt er. Und sein Sohn Leon (8) ist es ebenfalls. Mit Ferdinand Sonnen, dem langjährigen Leiter der Barbara-Gerretz-Schule steht Schrutek in der Schulturnhalle, hört dem Abschiedslied zu. Anfang Dezember, bekennt Sonnen, sei es ihm weh ums Herz geworden. "Als ich ins Klassenzimmer gekommen bin, in dem ich 20 Jahre unterrichtet habe, und es schon ,sehr aufgeräumt' aussah." Jetzt heiße es aber, nach vorne zu schauen. Nach den Weihnachtsferien werden die Grundschulkinder im Gebäude der Hauptschule unterrichtet. Ab dem Sommer stoßen die Kinder aus der Erwin-Heerich-Schule zum Grundschulverbund hinzu. Das Gebäude der Barbara-Gerretz-Schule soll ab Februar als Flüchtlingsunterkunft dienen.

"Schön, dass das Gebäude weiter sinnvoll genutzt wird", sagt Jürgen Basels. Der 50-Jährige hat Anfang der 1970er Jahre ebenfalls die katholische Grundschule besucht. "Ich kann mich noch gut an eine Lehrerin erinnern, die mich immer am Ohr gezogen hat", sagt er - und zupft sich unwillkürlich an eben jenem Körperteil. An dem würde Susanne Wawredo gern auch die Stadtverwaltung ziehen. "Als die Eltern beim Umzug geholfen haben, hat sich von der Stadt niemand blicken lassen. Und uns wurde zugesagt, dass das Klettergerüst mit umzieht. Das haben Bauarbeiter abgeflext und erklärt, das sei kaputt."

Tabea (11), Sophie (11), Svenja (11), Isabel (11), Elyssa (11) und Jana (12) sind auch ehemalige Schülerinnen und gern zum Fest gekommen. Tabea sagt: "Es ist schön, nochmal in die alte Schule zu gehen und unsere ehemaligen Lehrer zu treffen."

(mrö)
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