Meerbusch 50 Betten für den Kosovo

Düsseldorf · Ausrangierte Betten des St.-Elisabeth-Hospitals in Lank-Latum wurden jetzt auf zwei Lkws geladen, die der Verein "Eurobiker-Charity" Ende Mai in ein psychiatrisches Krankenhaus nach Prizren bringen wird.

lank-latum Gleich zwei große Lkw der Eurobiker kommen angerollt, um Pflegebetten, Matratzen, Nachtschränkchen, Infusionsständer und viele weitere medizinische Utensilien vom St.-Elisabeth-Hospital in Lank-Latum einzuladen. Fleißige Helfer packen mit an, um die Güter auf die Ladefläche zu heben. Der Transport geht in den Kosovo, in das psychiatrische Krankenhaus nach Prizren. "Dort fehlt es an allen Ecken und Enden", weiß Dr. Hermann Munzel, Präsident der Eurobiker-Charity. "Die Menschen müssen dort zum Teil auf der blanken Erde schlafen."

Das St. Elisabeth-Hospital ist eine hochspezialisierte Fachklinik mit den Schwerpunkten Rheumatologie und Orthopädie. Jährlich werden dort mehr als 10 000 Patienten betreut. Das Hospital gehört zur St.-Franziskus-Stiftung Münster, einem der bundesweit größten katholischen Krankenhausträger. Mit dieser Stiftung arbeiten die Eurobiker bereits seit vielen Jahren eng zusammen. Bereits zum achten Mal hat die Hilfsvereinigung nun eine derartige Aktion auf die Beine gestellt. Die Kooperation mit der Meerbuscher Einrichtung ist jedoch eine Premiere.

Das St.-Elisabeth-Hospital hat einen Teil seiner Betten gegen Elektro-Varianten ausgewechselt, deshalb können mehr als 50 der alten Modelle in den Kosovo gebracht werden. "Wir haben spontan unsere Unterstützung zugesagt. Es ist schön, dass wir mit unseren Mitteln helfen können", berichtet Pflegedirektorin Anja Reiners. "Das ist eine wirklich umfangreiche Spende, für die wir mehr als dankbar sind", weiß Hermann Munzel das Engagement des Meerbuscher Krankenhauses zu schätzen.

Einmal im Jahr veranstalten die Eurobiker ein Charity-Projekt. Dabei fahren rund 100 Motorradfahrer eine Woche lang zu sozialen Brennpunkten im wachsenden Europa. Die Aktionen stehen unter politischer Schirmherrschaft, derzeit ist das EU-Ratspräsident José Zapatero. Die ersten sieben Touren führten die Eurobiker nach St. Petersburg, Bosnien, Rumänien, Tschernobyl, Albanien, Bulgarien und Kroatien.

Tour startet am 22. Mai

Zu jeder Tour wird eine Sammlung von Geräten und Inventar für Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen gemacht, die in der Region des jeweiligen Ziels der Motorradaktion liegen. Daheim wenden sich die aktiven Teilnehmer an Krankenhäuser, Medizin-Geräte-Hersteller oder -Händler und werben um Spenden. Dieses Material wird dann zum Zielort transportiert.

Die Fahrt in den Kosovo findet vom 22. bis 29. Mai statt. Los geht's in München. Über Zagreb und Sarajevo gelangen die Fahrer am vierten Tag nach Pristina, wo dann am 27. Mai die Übergabe der Materialien erfolgt. Neben dem Krankenhausinventar werden sich auch Schulmöbel sowie jede Menge Fankleidung vom Werder Bremen auf den sieben komplett voll geladenen LKW-Zügen nach Prizren befinden.

(RP)
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