Meerbusch 24 Einfamilienhäuser auf Weidewiese

Meerbusch · Anwohner kritisierten, dass sich die Verkehrssituation an der Krefelder Straße durch die Planung verschlimmern würde. Zum Schutz vor Gewerbelärm ist eine fünf Meter hohe Schallschutzwand vorgesehen

 Um dieses Gelände an der Krefelder Straße geht es: Dort sollen 24 Einfamilienhäuser entstehen. Anwohner machen sich Gedanken über Lärmbelastung und Verkehrsführung.

Um dieses Gelände an der Krefelder Straße geht es: Dort sollen 24 Einfamilienhäuser entstehen. Anwohner machen sich Gedanken über Lärmbelastung und Verkehrsführung.

Foto: Ulli Dackweiler

Gut zwei Dutzend Bürger haben jetzt die öffentliche Anhörung zum Vorentwurf eines neu geplanten Wohngebietes in Osterath besucht. Die öffentliche Beteiligung ist Voraussetzung für die Entwicklung eines Bebauungsplans. Henning Schmidt vom Büro "rheinruhr.stadtplaner" stellte das Konzept des Investors, der Schmitz Ingenieurgesellschaft mbH, vor. Harald Wanders von der Stadtplanung und Bauaufsicht der Stadt Meerbusch notierte die Ideen der Bürger.

Das Wohnquartier wäre westlich durch die Comeniusstraße begrenzt, östlich durch die Krefelder Straße und nördlich durch das Wohngebiet am Struckslindenweg. Im Süden würde es an das Gewerbegebiet an der Rudolf-Diesel-Straße anschließen.

Noch sind auf der Baufläche Weidewiesen, der dazugehörige Reitbetrieb werde aber in Kürze eingestellt, so Schmidt. Der Investor plant den Bau von rund 24 zweigeschossigen Einfamilienhäusern - aktuell sind Grundstücksgrößen von 600 bis 900 Quadratmetern angepeilt - und Doppelhaushälften. Im vorderen Bereich soll ein soziales Wohnprojekt realisiert werden. Die Verkehrsanbindung würde über eine Einfahrt an der Krefelder Straße erfolgen, zur Comeniusstraße würde ein Fußweg führen. Anwohner kritisierten, dass sich die Verkehrssituation an der Krefelder Straße durch das Wohngebiet verschlimmern würde. Manfred Lagac ist Anlieger der Krefelder Straße: "Für uns ist es jetzt schon fast unmöglich, zu Fuß die Straße zu überqueren." Links und rechts könne er nicht entlang, dort sind Grünstreifen. "Und wenn ich mit dem Auto rausfahren will, muss meine Frau prüfen, ob die Straße endlich mal frei ist." Lagac wohnt direkt schräg gegenüber von der geplanten Zufahrt, die das neue Wohngebiet in Osterath an den Verkehr anbinden soll. Schmidt versprach aber: "Nach ersten Aussagen des Verkehrsgutachters dürfte es keine Probleme geben." Die Ausweitung der Krefelder Straße um 2,50 Meter direkt an der Einmündung und eine Aufstellfläche für Linksabbieger zwischen den zwei bisherigen Fahrspuren reichten aus, um den Verkehr abzuwickeln. Weitere Vorschläge waren eine Fußgängerinsel und eine Ampelanlage. "Da es sich um eine Landesstraße handelt, ist die Stadt nicht der Baulastträger", sagte Wanders. Die Anregungen werden jedoch dem zuständigen Landesbetrieb, Straßen.NRW, vorgetragen. Auch Zufahrten durch das Gewerbegebiet oder die Wohnsiedlung an der Comeniusstraße wurden erörtert. Letzteres sei allerdings wegen fehlender Flächen nicht möglich, sagte Schmidt. Zum Schutz vor Gewerbelärm ist eine fünf Meter hohe Schallschutzwand vorgesehen. "Ist das die neue Berliner Mauer?", fragte ein Anwohner spöttisch. Eine so hohe Mauer finde er gewöhnungsbedürftig und zudem unwirksam: "Ich gebe Brief und Siegel: Den Schall kriegt man nicht weg." Lärm lasse sich berechnen, hielt Schmidt dagegen. Auf Basis dieser Werte würden Vorkehrungen getroffen, um den Lärm zu reduzieren. Wanders ergänzte: "Wenn wir die Auflagen als Planer nicht einhalten, dürfen wir auch nicht bauen." Wenn alles optimal laufe, könnte das Verfahren in einem Jahr abgeschlossen sein, so dass der Investor die Bauanträge stellen kann.

(RP)
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