Meerbusch 171 verunglücken bei 555 Unfällen

Meerbusch · Die Kreispolizei hat die Verkehrsunfallbilanz 2016 vorgelegt. Trotz insgesamt etwas mehr Unfällen gab es dabei weniger Tote und Verletzte. In Meerbusch wurden im vergangenen Jahr 22 Personen schwer und 149 leicht verletzt.

 Im Februar wurden die Retter zu diesem Unfall auf die A57 gerufen. Der Fahrer überstand den Crash leicht verletzt.

Im Februar wurden die Retter zu diesem Unfall auf die A57 gerufen. Der Fahrer überstand den Crash leicht verletzt.

Foto: Feuerwehr

Weniger Schwer- und Leichtverletzte sowie weniger Tote durch Verkehrsunfälle - das ist der Kern der Verkehrsunfallbilanz 2016 für den Rhein-Kreis Neuss. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Detlef Gernandt, Abteilungsleiter der Kreispolizei, und Gerhard Kropp, Leiter der Direktion Verkehr, stellten das Zahlenwerk gestern vor. "Wir können grundsätzlich von einem leicht positiven Trend sprechen", erklärte Petrauschke. "Aber trotzdem ist jeder Tote und Verletzte einer zuviel und bedeutet für Angehörige und Freunde stets großes Leid." Die Zahl aller Unfälle im Rhein-Kreis ist allerdings um 1,6 Prozent gestiegen - auf 13.320 Unfälle.

 Mit diesen Cartoons wirbt die Polizei um mehr Aufmerksamkeit.

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Foto: polizei

Die Zahlen für Meerbusch: Im vergangenen Jahr ereigneten sich 555 Unfälle - und damit 62 mehr als im Jahr zuvor. Bei diesen Unfällen wurden 148 Menschen verletzt, insgesamt verunglückten 171 Personen. Tödlich verletzt wurde bei diesen Unfällen im letzten Jahr niemand. 22 Menschen wurden schwer, 149 leicht verletzt. Insgesamt zehn sogenannte Unfallhäufungsstellen werden im Kreis demnächst von der Unfallkommission beäugt. In Meerbusch handelt es sich um die Bereiche L 137 (Xantener Straße)/L 386 (Schlossstraße) und L 154 (Osterather Straße)/L 386 (Schlossstraße) in Strümp.

Die kreisweiten Zahlen: Im vergangenen Jahr gab es auf den Straßen im Rhein-Kreis Neuss 303 Schwerverletzte (zehn weniger als 2015) und 1315 Leichtverletzte (16 weniger als im Jahr zuvor). Die Zahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten sank von elf auf zehn. Bei den Todesopfern handelt es sich um drei Autofahrer, drei Radfahrer und drei Motorradfahrer sowie ein Kind, das in Grevenbroich von einem Auto erfasst wurde, nachdem es auf die Fahrbahn gelaufen war. In Grevenbroich ereigneten sich insgesamt zwei tödliche Verkehrsunfälle (Am Hammerwerk und auf der L 116 bei Elsen), in Rommerskirchen waren es vier (L 69, K 24, an der Kreuzung B59/K26 sowie auf der Lindenstraße), in Neuss drei (Grevenbroicher Straße, auf einem Wirtschaftsweg in Gruissem sowie auf der Koblenzer Straße) und in Dormagen einer (Krefelder Straße). Insbesondere mit Blick auf die verunglückten Radfahrer appellierte Petrauschke dazu, stets einen Fahrradhelm zu tragen. Das könne Leben retten und schlimmsten Verletzungen vorbeugen. "Alle tödlich verunglückten Radfahrer waren ohne Helm unterwegs", betonte der Landrat. Eine Altersgruppe, die bei der Sensibilisierung für das Tragen von Fahrradhelmen zu den Sorgenkindern zählt, sind Jugendliche. "Kinder sind in der Regel mit Helm unterwegs", sagt Detlef Gernandt. "Aber im Teenageralter bricht das dann ab." Unter den Verletzten sind Radfahrer mit 73 Beteiligten die größte Gruppe. 22 Fußgänger wurden bei Unfällen verletzt, elf Zweiradfahrer und 37 Pkw-Fahrer.

Insgesamt ist die Zahl der verunglückten Radfahrer gestiegen. "Auffällig dabei ist, dass es sich dabei häufig um Alleinunfälle handelt", erklärt Gerhard Kropp. Und: Es sind immer mehr Senioren aktiv an Verkehrsunfällen beteiligt. 2016 waren es 809, 2015 lediglich 747. "Allerdings ist in dieser Statistik zu berücksichtigen, dass die Zahl der Über-65-Jährigen durch den demografischen Wandel auch zugenommen hat", sagte Petrauschke. Trotz mehr Unfällen mit Senioren ist die Zahl der dabei Verletzten jedoch zurückgegangen. 2016 wurden 271 Senioren verletzt, 2015 waren es 286.

Die Zahlen für Meerbusch: 20 der Verletzten sind jünger als 14, elf Verletzte zwischen 15 und 17 Jahren, wiederum elf zwischen 18 und 24 Jahren, 35 der Verletzten - und damit die größte Gruppe - sind 65 Jahre und älter.

Darüber hinaus wird weiter auf Unfallpräventionsmaßnahmen gesetzt. Neben Senioren spielt dabei eine weitere Altersgruppe eine zentrale Rolle: junge Verkehrsteilnehmer. Die Arbeit scheint zu fruchten. Die Zahl der Unfälle auf den Schulwegen im Rhein-Kreis ist 2016 leicht zurückgegangen. 2016 waren es 25 Unfälle, 2015 waren es noch 30. An Angeboten wie "Sicher zur Schule" der Verkehrssicherheitsberatung wird nach Angaben der Kreis-Polizei festgehalten.

(RP)
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