Meerbusch 110 Kinder, 20 Nationen, eine Kita

Meerbusch · Die neue Kita Sonnengarten in der früheren Böhler-Siedlung hat ihren Betrieb aufgenommen. Das Außengelände soll in drei Wochen fertig sein. 2,3 Millionen Euro hat die Wohnungsgesellschaft GWH investiert.

 Kita-Leiterin Evi Rehms und GWH-Geschäftsführer Thomas Echelmeyer mitten drin unter den Kindern in einem der fünf Gruppenräume.

Kita-Leiterin Evi Rehms und GWH-Geschäftsführer Thomas Echelmeyer mitten drin unter den Kindern in einem der fünf Gruppenräume.

Foto: Ulli Dackweiler

Nach weniger als einem Jahr Bauzeit ist jetzt die neue Kindertagesstätte und das Familienzentrum am Laacher Weg bezogen und gestern offiziell vom Bauträger, der GWH Wohnungsgesellschaft, an die Stadt Meerbusch übergeben worden. 110 Kinder werden dort auf zwei Ebenen in fünf Gruppen betreut. Sie kommen zum größten Teil aus der so genannten Böhlersiedlung (jetzt Rhein-Eck).

Auch wenn noch nicht alles fertig ist - so wird noch kräftig für das Außengelände gebuddelt und gibt es noch eine Mängelliste, die abgearbeitet wird - waren gestern alle voll des Lobes. Kita-Leiterin Evi Rehms bedankte sich vor allem bei Architektin Nicola Herkrath aus Aachen. "Diese Architektur wird der Praxis gerecht." Ihren Dank sprach sie gleich in vielen Sprachen - passend zu den zahlreichen Nationen, die unter den Kindern vertreten sind: von finnisch über türkisch bis spanisch und arabisch.

 Vorn an der Treppe soll eine Rutsche installiert werden, über die die Kinder dann in etwa vier Wochen zum Außengelände gelangen.

Vorn an der Treppe soll eine Rutsche installiert werden, über die die Kinder dann in etwa vier Wochen zum Außengelände gelangen.

Foto: Dackweiler Ulli

Im Gebäude stehen den Kindern und den Erzieherinnen 1100 Quadratmeter zur Verfügung, draußen noch einmal 1200 Quadratmeter. Neben den fünf Räumen, in denen die Giraffen-, Bären- oder Mäusegruppen betreut werden, gibt es Seminarräume für das angeschlossene Familienzentrum, einen gemeinsamen Speisesaal und das Bistro, in dem die Kinder zusammen frühstücken. Eltern können das Elterncafé nutzen, dafür gibt es einen eigenen Eingang. Auf dem Außengelände sollen die Kinder in einem Monat im Sand spielen können, aus dem ersten Stock sollen sie sogar über eine Rutsche in den Garten gelangen.

Bauherr der Kita Sonnengarten war die GWH Wohnungsgesellschaft, auch Besitzerin der kompletten Siedlung Rhein-Eck. Geschäftsführer Thomas Echelmeyer übergab das Gebäude gestern an Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. Die Stadt Meerbusch mietet die Kita für mindestens 25 Jahre, hat sich auch an den Inventarkosten für Regale, Stühle und Tische mit mehr als 100.000 Euro beteiligt.

Echelmeyer gab zu, dass die Eröffnung einer Kita immer mit Emotionen verbunden sei und für ihn auch nicht alltäglich sei. Er freute sich, dass die Baustelle unfallfrei abgelaufen sei und alle Zeitpläne eingehalten wurden. Vor allem die moderne Architektur des ellipsenförmigen Gebäudes wurde von Mielke-Westerlage gelobt - im Gegensatz zu den "widrigen Bedingungen" der alten Räume, in denen die Kinder nur mittels Trennwänden voneinander separiert waren. Es sind aber genau diese alten Räume, die weiter für eine Kinderbetreuung genutzt werden: Denn der alte Kindergarten Sonnengarten, der in den 50er Jahren gebaut worden war, wird jetzt doch entgegen früherer Pläne renoviert. Dort zieht eine Gruppe aus der Kita Lummerland von der Karl-Arnold-Straße ein. "Dann ist dort aber nur eine Gruppe untergebracht und es braucht keine Trennwände", stellte Peter Annacker, Leiter des städtischen Fachbereichs Soziales, klar.

Bei allem Platz, den das Team in der neuen Kita hat: Abstell- und Lagermöglichkeiten für Stühle, Toilettenpapier und anderes Zubehör gibt es nur wenige. Ein Raum am Ende des Flurs, dann noch eine kleine Schrägfläche unter der Treppe - das war's. Vorher stand den Erzieherinnen eben ein ganzer Keller zur Verfügung. Evi Rehms: "Aber wenn 99 Prozent im Neubau schöner sind, wollen wir heute über das eine Prozent nicht reden."

Dann kam der große Auftritt der Jungen und Mädchen: Sie brachten den Gästen ein Ständchen - und alle sangen und klatschten schließlich zum Refrain "Fiderallala" fröhlich mit. Ein Geschenk gab es auch noch für sie: Hans-Joachim Härtling von der GWH übergab symbolisch drei Spielgeräte für die Außenanlage an Evi Rehms.

(RP)
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