Meerbusch 1000 Kraniche für Shijonawate

Meerbusch · Am 20. März geht es für 16 Schüler des Städtischen Meerbusch-Gymnasium (SMG) im Rahmen des Schüleraustauschs mit der Partnerstadt Shijonawate nach Japan.

 Am SMG werden fleißig Kraniche gefaltet (v.l.): Pauline, Ella, Schulleiterin Dorothee Schiebeler und Bürgermeisterin Mielke-Westerlage

Am SMG werden fleißig Kraniche gefaltet (v.l.): Pauline, Ella, Schulleiterin Dorothee Schiebeler und Bürgermeisterin Mielke-Westerlage

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Es herrscht ein großes Gewusel, auf den Tischen liegen viele bunte Blätter, Stühle stehen drumherum, rund 35 Schüler aus allen Klassen sitzen im Raum, lachen, quatschen und falten das rote, grüne oder blaue Papier zu kleinen Kranichen. Diese besondere Mittagspause findet in dieser Woche am Städtischen Meerbusch-Gymnasium jeden Tag statt. Grund: Die Initiative der Japan AG des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums hat es sich zum Ziel gesetzt, mit der gesamten Schüler- und Lehrerschaft mindestens 1000 Kraniche zu falten, um diese am 27. März am Kinder-Friedensdenkmal Hiroshima aufzuhängen. Mit dem Friedensdenkmal ermahnen Kinder Erwachsene nun schon seit mehr als 60 Jahren, keine Kriege mehr zu führen. Dass Schüler aus Meerbusch in Japan die Kraniche aufhängen, hat eine besondere Bewandnis: Zum ersten Mal fliegen Schüler in Meerbuschs Partnerstadt Shijonawate. Abflug ist am 20. März, die Vorbereitungen laufen schon seit Wochen.

"Ich freue mich sehr, gemeinsam mit den Schülern nach Shijonawate zu reisen und finde es wichtig, den Kindern bewusst zu machen, was damals in Hiroshima passiert ist", sagt Lehrer Ulrich Franzen. Unter den vielen Bewerbern haben es insgesamt acht Mädchen und acht Jungen des SMG geschafft, für den Schüleraustausch ausgewählt zu werden. Auch der 16-jährige Niklas Mezynski aus der zehnten Klasse ist dabei: "Ich bin gespannt auf die Reise und vor allem auf die neue Kultur." Seine Schulkameradin Nina Pralle (15) freut sich ebenfalls: "Ich reise sehr gerne und finde es toll, dass ich zusammen mit anderen Schulkameraden die Möglichkeit habe, nach Japan zu fliegen. Was damals in Hiroshima passiert ist, hat man nur über Medien mitbekommen, aber ich finde es wichtig, sich selbst ein Bild davon zu machen."

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die gestern zu Besuch in der Schule war und mitgeholfen hat, Kraniche zu falten, unterstützt die Reise auch finanziell. Die Bürgermeisterin ist begeistert, wie intensiv sich die Schüler auf den Austausch vorbereiten: "Weltfrieden ist etwas sehr Wichtiges, und Programme wie dieser Austausch müssen gefördert werden." Auch Yurie Takagi fliegt mit: Sie ist Vize-Vorsitzende des Deutsch-Japanischen Freundeskreises, hilft bei der Tour nicht nur bei Übersetzungen, sondern ist auch wichtige Ansprechpartnerin, so Mielke-Westerlage. Takagi ist jedes Jahr in Shijonawate: "Die deutschen und japanischen Schüler können viel voneinander lernen und haben gemeinsam, dass sie beide fleißig sind."

An den ersten drei Tagen der Falt-Aktion wurden rund 600 Kraniche gebastelt, heute und morgen sitzen die Schüler wieder in der Mittagspause zusammen, um insgesamt 1000 der Symbole herzustellen. Lehrerin Svenja Schouren ist von der Aktion gerührt: "Es ist wichtig zu wissen, dass die Idee den Kindern entsprungen ist. Sie wollen Erwachsene zum Frieden ermahnen. Letztendlich sind die Kinder unsere Zukunft."

(RP)
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