Leverkusen Zur Sicherheit Riegel vor und Fenster zu

Leverkusen · Die Polizei demonstrierte gestern an einer neuen Leverkusener Wohnung, wie sich Hauseigentümer und Mieter wirksam vor Einbrechern schützen können. Nachbarn sollten bei verdächtigen Beobachtungen die Nummer 110 wählen.

 Bei Jakob Herborn und seiner Familie haben es Einbrecher schwer: Die Fenster und Türen ihrer Wohnung an der Ehrlichstraße erfüllen gehobene Sicherheitsstandards und lassen sich nicht so einfach aufhebeln.

Bei Jakob Herborn und seiner Familie haben es Einbrecher schwer: Die Fenster und Türen ihrer Wohnung an der Ehrlichstraße erfüllen gehobene Sicherheitsstandards und lassen sich nicht so einfach aufhebeln.

Foto: Uwe Miserius

In Leverkusen ist die Zahl der Wohnungseinbrüche seit dem Vorjahr von mehr als 600 auf 560 zurückgegangen. Die Statistik tröstet aber kaum Betroffene, die bestohlen wurden und manchmal sogar psychisch den größten Schaden davontragen. Auch die Aufklärungsquote ist in Leverkusen erfreulicherweise auf 43 Prozent gestiegen. Doch am besten ist es, wenn es gar nicht erst zum Einbruch kommt. Deswegen startet die Polizei zu Beginn der dunklen Jahreszeit in dieser Woche ihre Präventionskampagne. "Riegel vor! Sicher ist sicherer." So lautet das Motto.

Wie man das mustergültig macht, demonstrierten Mitarbeiter der Polizei gestern in der hellen Parterrewohnung der Familie Herborn. Vor einem Jahr hat das Ehepaar den Neubau der Vivawest an der Ehrlichstraße bezogen. Alle Fenster und Türen erfüllen die Sicherheitsstandards RC2 und lassen sich nicht einfach aufhebeln. Wie auch der Gemeinnützige Bauverein Opladen kooperiert die Wohnungsbaugesellschaft Vivawest mit der polizeilichen Präventionsstelle, deren Beratung bei der Bauplanung berücksichtigt wurde. Die raumhohen Fenster haben Sicherheitsrahmen, die beim Verriegeln an mehreren Stellen greifen, außerdem sind die Griffe abschließbar. Die Terrassen-Schiebetür ist zusätzlich durch eine Schiene gesichert, die das Aufschieben der Tür verhindert. An der Wohnungstür wollten sie eigentlich einen zusätzlichen Riegel anbringen, erzählt Petra Herborn. Das ist aber gar nicht nötig, weil im Inneren der Tür schon eine Metallplatte eingelassen ist. Wenn alle Wohnungen so gesichert wären, hätten Einbrecher einen schweren Stand. Wichtig sei allerdings, dass man die Schlösser auch alle verriegle, erinnerte Kriminaldirektor Klaus-Stephan Becker, Leiter der Direktion Kriminalität. Er betonte: "Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster." Und heruntergelassene Rollläden signalisieren ebenso wie übervolle Briefkästen längere Abwesenheit.

Die meisten Einbrüche geschehen nicht nachts, sondern am helllichten Tag, wenn die meisten Bewohner zur Arbeit sind. Die Täter, egal ob Einzeltäter oder Banden, wollen schnell rein und schnell wieder raus. An gut gesicherten Fenstern und Türen geben sie erfahrungsgemäß schnell auf. Kameras schrecken zusätzlich ab und können, idealerweise mit Smart-Home-Systemen verbunden, zur Aufklärung beitragen. In Leverkusen gelang im Sommer auf diese Weise die Klärung von etwa 30 Einbrüchen.

Bester Schutz sei immer noch eine aufmerksame Nachbarschaft, die bei verdächtigen Beobachtungen die kostenlose Nummer 110 wählt. "Lieber einmal zu viel als zu wenig", sagte Becker. Die Polizei berät neutral und kostenlos: 0221 2298008. Infos auch auf www.riegelvor.nrw.de.

(mkl)
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