Leverkusen Zerstörungen an der Schiffsbrücke

Leverkusen · Wenn Wilfried Longerich an die zerschlagenen Fensterscheiben an der Schiffsbrücke Wuppermündung denkt, steigt in ihm Wut auf: Diese richtet sich jedoch nicht nur gegen die Verursacher, sondern auch gegen die Stadt. "Das Denkmal liegt sehr abgelegen, an der Stelle müsste viel häufiger kontrolliert werden", schimpft Longerich, der unzählige Arbeitsstunden in das Projekt investiert hat. In der Nacht auf Dienstag hatten Vandalen mit Steinen auf die Schiffsbrücke geworfen und dabei Scheiben an der Tjalk "Freiheit" und am Aalschokker "Recht" zerstört.

 Zerstörung an der Wupper-Schiffsbrücke: Das große Fenster am Aalschokker wurde von Unbekannten eingeworfen.

Zerstörung an der Wupper-Schiffsbrücke: Das große Fenster am Aalschokker wurde von Unbekannten eingeworfen.

Foto: Wilfried Longerich

Nach bisherigen Erkenntnissen haben die Randalierer mit einem Eisen und Steinen das Sicherheitsglas bearbeitet. Inzwischen haben Longerich und seine Mitstreiter die Glasscherben entfernt — "wir müssen ja weiterhin gefahrenlos in den Schiffen arbeiten". Auch die Geschäftsführerin des Fördervereins "Schiffsbrücke" Gabriele Pelzer ist entsetzt: "Das waren Leute, die eindeutig zu viel Energie und Zeit haben und offensichtlich die mühselige Arbeit anderer nicht zu schätzen wissen. Es ist schrecklich, aber wir dürfen uns von solchen Vorfällen nicht entmutigen lassen."

Trotz der Reparaturarbeiten gehe sie davon aus, dass die Schiffsbrücke wie geplant im Frühjahr eröffnen kann. "Wir sind gerade dabei, Angebote für die neuen Fenster einzuholen. Das Problem ist, dass es sich bei den Schiffsfenstern um aufwendige Sonderanfertigungen handelt", sagt Pelzer — die anfallenden Kosten seien nicht abzuschätzen. Es werde überlegt, auf widerstandsfähiges Plexiglas umzusteigen.

Um weiteren Schäden vorzubeugen, soll die Schiffsbrücke ab sofort durch eine mobile Sicherheitsanlage geschützt werden. "Die finale Sicherheitsanlage mit drei Videokameras wird gleichzeitig mit den Schiffsmasten installiert", erläutert Gabriele Pelzer.

(RP/ac)
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