Leverkusen Wupsi warnt Kunden vor Bezahlen mit großen Scheinen

Leverkusen · Wer beim Fahrer ein Ticket mit Scheinen von mehr als zehn Euro bezahlt, bekommt sein Wechselgeld erst im Servicecenter zurück.

 Moderne Ticket-Technik geht voran, aber Kleingeld bleibt gefragt.

Moderne Ticket-Technik geht voran, aber Kleingeld bleibt gefragt.

Foto: dpa

In den Bussen der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG (Wupsi) werden die Fahrgäste auf Bildschirmen zurzeit auf ein Problem aufmerksam gemacht. Wer sein Ticket beim Busfahrer mit einem Schein bezahlen möchte, der mehr als zehn Euro wert ist, hat keinen Anspruch darauf, Bargeld zurückzubekommen. Dem Fahrer ist es demnach freigestellt, dem Kunden eine Quittung über den jeweiligen Restbetrag auszustellen. Und die , so betont die Wupsi in ihrer Informations-Kampagne, kann dannnur im Service-Center wieder gegen Bargeld zurückgetauscht werden.

Geregelt ist das alles in Paragraf 7 der Verordnung über die Allgemeinen Beförderungsbedingungen für den Straßenbahn- und Omnibusverkehr (BefBedV). Allerdings heißt es dort nur, dass der Fahrgast das Geld entsprechend dabei haben "soll". Eine konkrete Verpflichtung erwächst daraus nicht.

Immerhin wird in dieser Verordnung weiter geregelt, wie Busfahrer mit den kleineren und größeren Scheinen umgehen sollen. Das Fahrpersonal ist nämlich nicht verpflichtet, Geldbeträge über 5 Euro zu wechseln. Darüber hinaus müssen Cent-Stücke maximal im Wert von 10 Cent angenommen werden. Die Annahme erheblich beschädigter Geldscheine oder Münzen darf das Fahrpersonal ebenfalls verweigern. Sofern ein größerer Geldschein nicht gewechselt werden kann, soll das Personal eine Quittung über das nicht herausgegebene Wechselgeld ausstellen, so wie es auch die Wupsi tut.

Ein Sprecher des Unternehmens betonte gestern auf Anfrage allerdings, die Fahrer gingen keineswegs strikt nach der Vorschrift vor: " Ich habe sogar schon erlebt, dass einige ihr Privat-Portmonee gezückt haben, um das entsprechende Wechselgeld in der Kasse bereitstellen zu können."

Auch gegenüber anderen Fahrgastbetrieben aus anderen Städten sieht sich die Wupsi in der Wechselgeldfrage teilweise deutlich kundenfreundlicher. So nehme die Kölner KVB beispielsweise überhaupt keine Geldscheine an.

Ein Blick etwa ins Rechtsforum der Versicherung DAS bietet weiteren Aufschluss. Dort heißt es unter anderem: "Zu beachten ist, dass die jeweiligen Verkehrsbetriebe diese Regelungen in ihren Allgemeinen Beförderungsbedingungen aufgenommen und teilweise modifiziert haben. In Hannover können Sie beispielsweise damit rechnen, dass ein 10-Euro-Schein noch akzeptiert wird, in München können Sie sogar noch mit einem 20-Euro-Schein bezahlen. In Hannover können Sie Ein- und Zwei-Cent-Stücke bis zu einem Betrag von 10 Cent abzählen. In München hört der Spaß hingegen erst bei 20 Münzen auf, wobei hier aber kein konkreter Betrag als Grenze gilt."

Der Wupsi Sprecher weist in diesem Zusammenhang allerdings auch noch darauf hin, dass Bargeld-Zahler im Bus ohnehin nicht mehr die Masse der Karten-Käufer bilden. Mittlerweile gebe es diverse Möglichkeiten - unter anderem auch das Handy-Ticket. Und da "stellt sich die Frage nach dem Wechselgeld erst gar nicht".

(RP)
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