Leverkusen Wunderbares Street Life von Beatles bis Weltmusik

Leverkusen · Wenn Topos-Wirt Wolfgang Orth an diesen Wochenend-Nächten mit zufriedenem Lächeln eingeschlafen sein sollte, lag es am wetterverwöhnten 21. Street-Life-Festival mit 48 Bands auf drei Bühnen und so vielen Zuhörern wie selten.

Leverkusen: Street Life mit Musik der Extraklasse
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Musik der Extraklasse beim Street Life in Leverkusen

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Würden die Menschen so dicht gedrängt in einer Straßenbahn stehen, würde man von Überfüllung reden. Auf der unteren Hauptstraße in Wiesdorf war das am Samstag beim Konzert der Wermelskirchener Band "Rubber Soul" schlicht Atmosphäre. Die Straße war dicht, für zu spät gekommene Zuhörer gab es kein Durchkommen mehr. Ein nicht offenes Konzert-Territorium hätte schon längst die Tore geschlossen und ausverkauft gemeldet. Aber bei Street Life ist bekanntlich vieles anders.

Das fängt an bei den sehr persönlichen Ansagen des "Mister Street Life" Wolfgang Orth, des Betreibers der urigen Jazz- und Kultkneipe "Topos", die in zwei Jahren ihr fünfzigjähriges Bestehen feiert - und die unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Kult sind die vielen Bands, die im Topos ihre ersten musikalischen Versuche vor Publikum unternehmen durften. Ein Beispiel ist die Gruppe "Rubber Soul", die die einstige Kultband "Beatles" so gekonnt nachspielt, dass die Ü-60-Generation noch einmal ausflippte. So wie vor über 50 Jahren, als die Liverpooler Pilzköpfe die Musikwelt aufmischten.

Zahlreiche Besucher

Rubber Soul trat vor fünfzehn Jahren - "es muss so um das Jahr 2000 gewesen sein" (Sänger Torsten Löhnert) - erstmals im Topos auf. Damals bedankte man sich noch artig, dass Orth ihnen die Chance gab, sich zu präsentieren. Inzwischen ist daraus eine so enge Verbundenheit geworden, dass man selbstverständlich alljährlich zu Street Life kommt und vor einigen tausend Zuschauern spielt.

So voll wie am Samstag, da waren sich regelmäßige Besucher des Street Life einig, war es noch nie. Alles passte: das Wetter, die Musik, die Leute. Nicht zuletzt sind es auch die hervorragenden Rahmenbedingungen wie der große Parkplatz nahe der Bühnen, der eine problemlose Anreise mit dem Auto ermöglicht.

Rubber Soul intonierte dreißig Stücke aus ihrem Repertoire, angefangen mit "A Hard Days Night". Und so oft auch das nächste Stück als das letzte angekündigt wurde, wusste doch jeder, dass die Chose nicht eher vorbei ist, bevor "Hey Jude" gespielt würde. War es diesmal aber nicht. Als die Musiker bereits die Bühne verlassen hatten, sang das Publikum immer noch. Erst nach "Let It Be" ließen es die Zuhörer dann gut sein.

Aber auch tagsüber und zeitgleich auf der Bühne am Barmer Platz war viel los. Die Thin-Lizzy-Tribute-Band "Parris" hatte ebenso ihre Fans wie die World Music-Band "Kachupta" mit ihrer charismatischen Sängerin Lidiya Koycheva. Oder Toby Sauter mit seinem "Heartbreak Hotel", oder die "Backdoor Bluesband" oder, oder, oder... .

(sg-)
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