Serie Berufsstart In Leverkusen Und Umgebung Wo das Herz für schöne Schuhe schlägt

Leverkusen · Die Leverkusenerin Marie Christine Schwarz (Ara) zählt zu den landesbesten Nachwuchs-Schuhfertigerinnen. Ihr Ziel: die eigene Kollektion.

 Marie Christine Schwarz mit einem Modell, an dem sie mitgewirkt hat. Die Leverkusener Schuhfertigerin hat ihre Ausbildung mit Bestnoten abgeschlossen.

Marie Christine Schwarz mit einem Modell, an dem sie mitgewirkt hat. Die Leverkusener Schuhfertigerin hat ihre Ausbildung mit Bestnoten abgeschlossen.

Foto: RALPH MATZERATH

Langenfeld Die Gestaltungslust von Marie Christine Schwarz macht vor nichts halt. Nicht mal vor ihrem Pferd Eclair. Dem hat die 22-jährige Schuhfertigerin jetzt ein Herz ins Fell auf dem Hinterteil geschoren. Und Schwarz ist nicht nur kreativ, sondern auch gut: Von den mehr als 71.000 Prüflingen gehört sie zu den 200 Besten, die ihre Ausbildung vor einer der 16 Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Nordrhein-Westfalen mit einem "Sehr gut" abgeschlossen haben. Die Mitarbeiterin von Ara Shoes gehört damit zu den Landesbesten.

Drei Jahre lang lernte sie in dem Langenfelder Unternehmen ihren Beruf. Die letzten drei Monate hatte sie konsequent für den Prüfungs-Erfolg gebüffelt, sogar Eclair musste hinten anstehen. Denn Schwarz hatte ein Ziel: Bundesbeste zu werden. "Ein Punkt hat mir dann aber doch gefehlt", sagt sie bedauernd. Dennoch - ihre Karriere sieht sie klar vor sich: Schuhmodelleurin und Designerin und dann eine Kollektionsgestaltung übernehmen. Derzeit ist sie in der Entwicklungsabteilung von Ara tätig. "Da arbeite ich etwa den Designern zu, empfehle Details wie Garn."

Doch das will sie mit der entsprechenden Qualifikation bald ändern. Immerhin hat Schwarz schon mit einem ausgefallenen Muster-Schuh-Exemplar bewiesen, was in ihr steckt. Ein Paar Ballerinas passend zum Oktoberfest mit Lederhosen und Dirndl-Design in Vichy-Karo, entsprechenden Applikationen und kleinem Kragen am Schaft hat auch in der Chefetage Begeisterung ausgelöst. Allerdings wären die mit Stickereien und vielen liebevollen Details gefertigten Schuhe als Serienpoduktion viel zu teuer. Dennoch war die aufwendige Fertigung für die junge Frau ein Höhepunkt im bisherigen Berufsleben. Warum sich die junge Leverkusenerin nach dem Fachabitur in Design in Bergisch Gladbach ausgerechnet für Schuhe entschieden hat? "Schuhe mag einfach jede Frau. Ich habe mein Praktikum in Köln bei einer Modedesignerin gemacht, bin dann schnell auf Schuhe gekommen, weil man die nicht so einfach zu Hause machen kann wie ein Kleid. Das finde ich spannend. Für Schuhe braucht man besondere Maschinen. Deren Bedienung macht mir Spaß. Es ist nicht so, wie viele glauben: Leder vorne rein, und hinten kommt ein Schuh raus. Da muss man eine Menge selbst machen."

Für ihren Beruf muss Schwarz ein Allroundtalent sein: Zeichnen, Mathe, Fachkunde, Wirtschafts- und Betriebslehre gehören zu ihrem Aufgabengebiet. Sie hat auch privat ein Faible für Schuhe. "Allerdings bin ich beim Schuhkauf sehr kritisch und achte auf Qualität. Meine Freundinnen gehen schon nicht mehr mit mir einkaufen, weil ich sofort sehe, wenn eine Naht schief sitzt. Und das ist oft der Fall."

(RP)
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