Leverkusen Witzheldenerin ist Mosel-Weinbergbesitzerin

Leverkusen · Claudia Schreiner aus Witzhelden besitzt zwei Weinberge an der Mosel und inzwischen auch ein altes Fährmanns-Haus.

Es muss schon ein ganz besonderes Fleckchen Erde sein, das die Witzheldenerin Claudia Schreiner derart in den Bann zieht: Rebenbehangene Steilhänge prägen die Gegend, die grüne Flusslandschaft strahlt eine intensive Ruhe aus, frische und klare Luft und die mitunter schroffe Natur prägen das Bild in Zell an der engsten Schleife der Mosel zwischen Koblenz und Trier. Zwei Weinberge besitzt Claudia Schreiner seit drei Jahren. Und mindestens einmal im Monat ist sie dort.

Fasziniert aber ist sie nicht nur von Riesling und Spätburgunder aus den eigenen Anbaugebieten. "Der Fluss hat zu jeder Jahreszeit seinen ganz besonderen Reiz. Hier treffen sich viele kreative Menschen, die ihre Leidenschaft für den Wein und die Landschaft ausleben und andere daran teilhaben lassen wollen", beschreibt die Witzheldenerin die Anziehungskraft des Ortes. Wie in einer anderen Welt sei das Leben an der Mosel, ihrer eigenen Kreativität lasse auch sie dort freien Lauf: Mit Freunden, Bekannten und Kollegen veranstaltet sie Weinproben samt Essen, Wanderungen und Lesungen. Die Witzheldenerin hat im Mai ein kleines Häuschen aus dem Jahr 1820 an der Mosel gekauft, in dem früher der alte Fährmann gewohnt hat. Dorthin lädt sie die Menschen ein, um ihnen die Faszination der Mosel näher zu bringen. "Im großen Stil möchte ich das nicht machen, die Veranstaltungen sollen den freundschaftlichen Charakter behalten", sagt sie.

Begonnen hatte alles im Herbst 2012, als sie die Weinberge mit reifen Trauben erwarb. "Plötzlich hatte ich nach dem ersten Jahr 2000 Liter Wein, die ich bei aller Liebe nicht allein trinken konnte", erinnert sie sich schmunzelnd. Daraus entstand ihr Weinhandel "Wein und Mut" - Mut deshalb, weil es bei aller Leidenschaft und viel Herzblut eine große Herausforderung war, die beiden Weinberge zu übernehmen. Ein Zeller Winzer hat sie von ihr mit insgesamt 4000 Quadratmetern Fläche gepachtet und übernimmt die Arbeit im Weinberg und im Keller - alles in echter Handarbeit, denn Maschinen lassen sich an den Steilhängen gar nicht einsetzen.

Wenn sie Zeit hat, macht Schreiner mit, vor allem aber übernimmt sie die Vermarktung. Im nächsten Jahr nun will Claudia Schreiner neue Wege gehen, wird ihre Hänge an den Zeller Winzer Jörg Lehmen verpachten. "Ich möchte die Geschichte weiterentwickeln und schauen, was aus den Weinen wird", beschreibt sie ihre Neugier auf Neues.

Lehmen sei ein ähnlich kreativer Kopf wie sie. Er habe die Gemäuer der Weinbar "Alte Stadtmauer" in Zell gerade aufwändig restauriert und zu einem Treffpunkt für Weinliebhaber gemacht.

(inbo)
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