Leverkusen Wird das Bahnhofs-Fenster gerettet?

Leverkusen · Das von Paul Weigmann gestaltete Bahnhofsfenster will die Stadtgeschichtliche Vereinigung im neuen Bahnhof sehen.

Das Bahnhofsfenster von Paul Weigmann wurde auch von Bayer gesponsert.

Das Bahnhofsfenster von Paul Weigmann wurde auch von Bayer gesponsert.

Foto: RED

In drei Jahren soll der Bahnhof Leverkusen Mitte ersatzlos abgerissen werden. Die Bahn verlegt auf der Seite des Bus-Bahnhofes ein zusätzliches Gleis. Der heutige S-Bahn-Bahnsteig wird zum Mittelbahnsteig. Für den Ausbau der RRX-Bahnlinie des Rhein-Ruhr-Express muss das Bahnhofsgebäude verschwinden. Und damit auch das von Paul Weigmann künstlerisch gestaltete Fenster im Bahnhof.

"Die Rose" des international anerkannten Künstlers war im Mai 1980 im Bahnhof eingebaut worden. Doch nun kann es passieren, dass es bei den Abrissarbeiten zerstört wird. Das will jetzt die Stadtgeschichtliche Vereinigung mit einer konzertierten Aktion verhindern.

 Die Stadtgeschichtliche Vereinigung gestern im Weigmann-Haus.

Die Stadtgeschichtliche Vereinigung gestern im Weigmann-Haus.

Foto: Hoffmann

"Das Fenster soll nicht das gleiche Schicksal erleiden, wie das der Kirche Maria Friedenskönigin, das seinerzeit beim Abriss der Kirche zerstört worden ist", erzählt Gabriele Pelzer, die Vorsitzende der Stadtgeschichtlichen Vereinigung, die sich für Kunst und Kultur und für den Denkmalschutz in Leverkusen einsetzt. Die Vereinigung plädiert dafür, das Weigmann-Fenster in das geplante neue Gebäude am Busbahnhof einzubauen.

Dafür braucht man allerdings die Mithilfe und Zusagen von Stadt, Wupsi oder auch der Bahn: "Die Stadt hat uns bereits zugesichert, uns helfen zu wollen. Fakt ist allerdings, dass das Bahnhofsgebäude der Deutschen Bahn gehört. Und genau da haben wir Sorge, dass wir zeitlich keine Argumente liefern, um den Erhalt des Fensters zu erreichen", erklärt Pelzer weiter.

Auch die Deutsche Bahn hat den Erhalt des Fensters schriftlich zugesichert, aber gleichzeitig erklärt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh sei, hierfür Planungen anzustellen. Die Stadtgeschichtliche Vereinigung widerspricht. Denn schließlich kostet der sichere Abbau einiges.

Nach Rücksprache mit der Firma Oidtmann aus Linnich, die damals das Glasfenster einbaute, bedarf es einer sehr detaillierten logistischen Planung, um den Ausbau, Transport, Lagerung und vorgesehenen Wiedereinbau erfolgreich durchzuführen. Angesichts der Finanzlage der Stadt Leverkusen und knapper öffentlicher Mittel sollten laut Vereinigung die Kosten dafür ermittelt werden. Erst dann könnte eine konkrete Planung erfolgen.

Die Stadtgeschichtliche Vereinigung bietet nicht nur ihre Dienste zum Erhalt von Kunst und Kultur an. Für Kinder gibt es aktuell einen Ferienkurs "Malen, Zeichnen, Collagen", der am Freitag, 7. August, in der Villa Römer von 15 bis 18 Uhr stattfindet. Künstlerin Martina Auweiler-Gewaltig bietet den Kreativ-Workshop für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren an. Die Teilnahmegebühr beträgt zwei Euro.

Anmeldung 0173 / 2 65 07 69 oder per Mail an "gabriele.pelzer@gmx.de".

(hawk)
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