Kampagne Respekt &Toleranz "Wir lachen alle in derselben Sprache"

Leverkusen · Respekt und Toleranz sind Grundvoraussetzungen für friedliches Zusammenleben und ein funktionierendes Miteinander. Aktuell scheint es vielerorts genau daran zu mangeln. Grund genug für eine dreiteilige öffentliche Kampagne. Teil 1: Sport.

 Nehmen es sportlich, dass der jeweils andere dem falschen Verein anhängt: Michael Wilde und Carolin Maus stoßen auf Respekt, Toleranz und den Fußball an.

Nehmen es sportlich, dass der jeweils andere dem falschen Verein anhängt: Michael Wilde und Carolin Maus stoßen auf Respekt, Toleranz und den Fußball an.

Foto: VFkB (Küpper&Borgfeldt)

"Wir wollen zeigen, dass es hier in Leverkusen viel besser miteinander geht", betonte WFL-Chef Dr. Frank Obermaier zum Auftakt der Mini-Serie, die durch Initiative von "Lust auf Leverkusen" und "Leverkusen - der cLEVere Standort" der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL) zustande gekommen ist.

Im Mittelpunkt stehen deshalb Akteure des Vereins "Leverkusen hilft", des Musical-Projektes "Young Stage" und des städtischen Fachbereichs Schulen. Unterstützung kommt überdies vom Verein zur Förderung künstlerischer Bildmedien Bayer Leverkusen, deren Fotografen Willy Borgfeldt und Klaus Küpper das Bildmaterial stellten, der Wupper-Sieg AG (Wupsi), die verschiedene Motive auf Plakatständern in den Bussen zeigt sowie von den örtlichen Tageszeitungen.

Teil Eins dreht sich um das Miteinander im Sport, speziell auf dem grünen Rasen: Seit Kindesbeinen ist Michael Wilde, Leiter des Kommunalen Bildungsbüros, Fan von Bayer 04 Leverkusen. Seine Chefin, Schulrätin Carolin Maus (53), ist allerdings Anhängerin des 1. FC Köln. Zwist gibt es deshalb nicht. "Meine Heimat, mein Verein", beschreibt der 60-Jährige sein Hobby, das er neben aktivem Tischtennis, Badminton und Schwimmen am liebsten pflegt. Das Miteinander ging im letzten Jahr sogar so weit, dass Wilde seine Chefin zu einem FC-Spiel begleitete, als beide auf Dienstreise in Berlin waren. Wilde stellte nur eine Bedingung: Er wollte sich keinesfalls in den Fanblock setzen.

Über den Ausgang des Meisterschaftsspiels bei Hertha BSC Berlin "haben wir uns unterschiedlich amüsiert, denn der FC hatte verloren", erzählt Wilde schmunzelnd. Dennoch habe man in Ruhe ein Glas Wein miteinander getrunken, erläuterten die Quasi-Kontrahenten ihren Umgang mit der jeweils anderen Überzeugung. "Gerade in der heutigen Zeit", sagt Wilde, "ist es ausgesprochen wichtig, dass man respektvoll mit jedem Menschen umgeht, egal, wo er her kommt." Carolin Maus unterstreicht diese Auffassung: "Man kann getrennter Meinung sein, aber Grundvoraussetzung ist, dass man sich auf Augenhöhe begegnet und nach dem Spiel die Hand gibt."

Ohnehin sei Sport "eine wunderbare Freizeitbeschäftigung, so lange sie nicht in Aggression ausartet", sagte die Skiläuferin und Tennisspielerin. Und dazu sei Sport ein wichtiger Integrationsfaktor, bei dem man sich leicht verbinden und miteinander lachen könne "Das ist schön, denn schließlich lachen wir alle in derselben Sprache."

(gkf)
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