Leverkusen Wie Mathematik zu Mathe-Magie wird

Leverkusen · Heinz Klaus Strick, Schulleiter im Ruhestand, hat im Café Libre sein neues Buch über die Welt der Zahlen, Mengen und Ecken präsentiert.

 Ein Dreieck aus anderen Dreiecken - mathematische Tricks dieser Art beschreibt Heinz Klaus Strick in seinem neuen Buch.

Ein Dreieck aus anderen Dreiecken - mathematische Tricks dieser Art beschreibt Heinz Klaus Strick in seinem neuen Buch.

Foto: Uwe Miserius

Die Begeisterung für Mathematik lässt Heinz Klaus Strick, den ehemaligen Mathematiklehrer und bis 2007 Schulleiter des Opladener Landrat-Lucas-Gymnasiums, einfach nicht los. Das liegt auch daran, dass er als Botschafter für das Friedensdorf Oberhausen unterwegs ist. "Also tue ich das, was ich am besten kann: Und das ist Mathematik." Mit großem Erfolg verkauft er seit Jahren die immerwährenden Mathe-Kalender und konnte dafür in den vergangenen Jahren 150.000 Euro an das Friedensdorf überweisen. Einen ähnlichen Erfolg erhofft er sich nun von den Büchern. Der zweite Band ist gerade erst erschienen. Dieses Werk ("Mathematik ist wunderschön") präsentierte Strick am Mittwoch im Café Libre der Buchhandlung Gottschalk. Rund 30 Gäste, darunter Väter mit Söhnen, hörten interessiert zu. Tom Moka-Petersen (25) war mit seinem Großvater gekommen. "Ich war früher wenig angetan von Mathematik", sagte der junge Mann aus Schlebusch. Seit dem Informatik-Studium mit Schwerpunkt künstliche Intelligenz habe er festgestellt, dass man Neues prima mit Altem verbinden könne.

Das erste von zwölf Kapiteln beschäftigt sich mit Mobiles und der Möglichkeit, diese mit Hilfe des sogenannten Hebelgesetzes zu bauen. Strick: "Ich gebe nur Anregungen, um Lösungen selbst herauszufinden." Das zweite Thema hat zu tun mit Phänomenen, die Menschen seit Jahrhunderten faszinieren, obwohl oder gerade, weil unsere Vorstellungen begrenzt sind. Klassische Geometrie gibt's zwar immer noch, aber nicht mehr in der Schule.

Dazu bemerkte Strick: "Bei G9 haben Lehrer mehr Zeit und können das alles wieder machen." Im Buch zeigt er beispielhaft auf, wie man Schwerpunkte eines Viereckes bestimmt und welche geometrische Konstruktion dahinter steht. Welches System sich hinter periodischen und nichtperiodischen Brüchen verbirgt, riss Strick nur kurz an. Mehr wollte er an diesem Abend nicht verraten. "Das steht im Buch", lockte er und ergänzte: "Sie bekommen sofort Lust, das zu probieren."

Dieses Verlangen dürfte sich auch beim Lesen der übrigen Abschnitte einstellen, etwa wenn es um Spiele mit merkwürdigen Würfeln, Glücksrädern und Münzen oder Gesetzmäßigkeiten des Zufalls geht. Strick: "Es mag sein, dass der Zufall kein Gedächtnis hat, aber es gibt trotzdem Gesetzmäßigkeiten des Zufalls."

Der bekannteste Versuch ist die Ziehung der Lottozahlen. Strick: "Bei 4500 Auslosungen können sogar zwei übereinstimmende Sechser-Kolonnen gezogen werden." Übrigens: Die Glückszahl 13 wurde bis Ende 2016 am seltensten gezogen, die Lottozahl 26 am häufigsten.

(RP)
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