Leverkusen Wie Betriebe Flüchtlinge integrieren können

Leverkusen · Bei Infoabenden für Unternehmer werden Fördermöglichkeiten und Ansprechpartner vorgestellt.

Flüchtlingen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben, ist gar nicht so leicht. "Man kann als Unternehmen nicht einfach ein Praktikum anbieten", sagt Eva Babatz von der Industrie- und Handelskammer (IHK). "Man muss solche Stellen auf jeden Fall bei der Ausländerbehörde melden - unabhängig davon, ob das Praktikum bezahlt oder unbezahlt ist." Die Behörde wolle wissen, was jeder Asylbewerber mache. "Nichtsdestotrotz sind Praktika sehr sinnvoll, damit Menschen in einen Beruf hineinschnuppern können." Schließlich hätten die jungen Zuwanderer das Potenzial, hier künftige Fachkräfte zu werden. Die brauche die Region und ganz Deutschland dringend.

Welche Fallstricke zu beachten sind und wie die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt gelingen kann, darum geht es heute um 18.30 Uhr bei einem Info-Abend in Rösrath, zu dem IHK, Arbeitsagentur, Jobcenter, Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Kreishandwerkerschaft die Unternehmer aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis eingeladen hat. Eine ähnliche Veranstaltung in Leverkusen vor knapp zwei Wochen war bereits gut besucht, unter anderem von Unternehmern aus Leichlingen. Ein weiterer Termin ist am Montag, 20. Juni, in Bergisch Gladbach angesetzt.

"Sprache ist der Schlüssel zu allem", sagt Babatz, die die IHK-Geschäftsstelle Leverkusen/Rhein-Berg leitet. "Viele sind zwar der Meinung, dass es reicht, wenn die Leute zupacken können oder eine Programmiersprache beherrschen." Das sei aber nicht der Fall. "Die Leute müssen ja die Arbeitanweisungen und die Sicherheitseinweisungen verstehen."

Wie Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit gebracht werden können, dazu hat die IHK mittlerweile eigene Berater, unter anderem Jasna Rezo-Flanze in Köln (Tel. 0221 1640-620) sowie Annette Dominik in Leverkusen (Tel. 02171 4908-906). Aber auch Jobcenter und Arbeitsagentur informierten in ihren "Integration Points", welche Unterstützung Betrieben bei der Integration von Flüchtlingen geboten werde und wo Berufsabschlüsse eingeordnet und anerkannt werden. "Interkulturelle Kompetenz ist zeitaufwendig, aber ein soziales Investment, das sich lohnt", sagt Babatz überzeugt.

Anmeldung zu der Infoveranstaltung in Bergisch-Gladbach am 20. Juni, 18.30 Uhr, ist noch bis zum 6. Juni möglich unter Tel. 02202 9333 608 oder per E-Mail an: BergischGladbach.Geschaeftsfuehrung@arbeitsagentur.de.

(sug)
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