Leverkusen WGL investiert acht Mio Euro in Manfort

Leverkusen · Nach dem Neubau von zwei Häusern an der Luisenstraße sollen bis 2018 noch ein Mehrfamilienhaus modernisiert und zwei Gebäude neu errichtet werden.

 Sind sich einig, wohin wohnungsbautechnisch der Weg in Leverkusen führen soll: Oberbürgermeister Uwe Richrath (r.) und WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues vor einer der Neubauten an der Luisenstraße.

Sind sich einig, wohin wohnungsbautechnisch der Weg in Leverkusen führen soll: Oberbürgermeister Uwe Richrath (r.) und WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues vor einer der Neubauten an der Luisenstraße.

Foto: Ralph Matzerath

5,75 Euro pro Quadratmeter. Auf den ersten Blick sieht man den Häusern an der Luisenstraße ihren Mietpreis nicht an. Auch nicht auf den zweiten oder dritten. Das liegt vor allem daran, dass es sich um die mit Abstand jüngsten zwei Gebäude in der Straße handelt. Voriges Jahr gebaut, wurden sie Anfang des Jahres bezogen. Die Höhe beziehungsweise Tiefe des Mietpreises erklärt sich damit, dass beide Häuser im Zuge sozialen Wohnungsbaus entstanden sind, also mit öffentlichen Mitteln gefördert worden sind.

Wer die zwei Gebäude mit den Augen eines Geschäftsführers der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) beziehungsweise eines Oberbürgermeisters betrachtet, der erkennt darin durchaus Bauten mit großem Symbolcharakter. Wolfgang Mues sieht darin "ein deutliches Zeichen, dass die WGL voll und ganz zu Manfort steht", während Stadtchef Uwe Richrath sie als "klares Signal für einen vernünftigen Wohnungsbau" interpretiert, der in Manfort und in jedem anderen Stadtteil "extrem wichtig für die Zufriedenheit und für das Wir-Gefühl der Bürger ist".

Um ein gewachsenes Zusammengehörigkeitsgefühl unter Nachbarn nicht zu zerstören, habe man sich an dieser Stelle für eine "behutsame Stadterneuerung" (Mues) entscheiden. Sprich: Statt Flächensanierung werde punktuell neuer Wohnraum geschaffen. Daher sind in Manfort insgesamt drei Schritte geplant. Nach der vier Millionen Euro umfassenden Investition in die zwei Häuser an der Luisenstraße (beide verfügen über elf Wohnungen) stehen nächstes Jahr Sanierung und Modernisierung von Wohnungen an der benachbarten Theodorstraße an. Dort sollen weitere 500.000 Euro investiert werden, berichtet Mues.

Teil drei besteht aus Abriss und Neubau von Häusern an der Helenenstraße: Unmittelbar hinter den beiden Neubauten stehen Gebäude, die weder vom Baujahr (1958) noch vom Zuschnitt der Wohnungen her aktuell seien. So gebe es dort zum Beispiel Vier-Zimmer-Wohnungen mit einer Gesamtfläche von nur 42 Quadratmetern. Derzeit sei man damit beschäftigt, das Leerziehen der Häuser vorzubereiten. "Es geht aber nicht darum, Mieter hier aus ihren Wohnungen zu drücken", bekräftigt Richrath. Im Gegenteil: Zum "behutsamen" Vorgehen gehöre, dass sämtlichen Mietern das Angebot gemacht werde, in die neuen Wohnungen zu ziehen. Entsprechend bekämen die Betroffenen "Zwischenlösungen" angeboten, in die sie für die Zeit von Abriss bis Fertigstellung des Neubaus ziehen könnten. Bei den beiden Häusern an der Luisenstraße hätten davon einige Mieter Gebrauch gemacht.

An der Helenenstraße investiert die WGL laut Mues weitere 3,5 Millionen Euro. Eines der Häuser dort soll mit öffentlichen Fördermitteln errichtet werden, eines ohne. Insgesamt sind dort 22 weitere Wohnungen mit insgesamt 1500 Quadratmeter Wohnfläche geplant. Dies entspreche einer Steigerung von etwa 50 Prozent, da sich die Wohnfläche in den bestehenden Gebäuden nur auf 1000 Quadratmeter belaufe.

Bei allem Stolz auf die bestehenden und geplanten barrierefreien, ferngewärmten und nach zeitgemäßen Standards einbruchsgeschützten Häuser wissen Mues und Richrath, dass sich durch solch "behutsame" Maßnahmen nur wenig Druck aus dem Wohnungsbau-Kessel in der Stadt nehmen lässt. Es sei völlig klar, sagt Richrath, "dass wir im gesamten Stadtgebiet weiter verdichten müssen. Und dann müssen wir uns sicherlich noch mal über die möglichen Geschosshöhen unterhalten." In Manfort habe man sich mit drei Geschossen (plus ein Staffelgeschoss) begnügt. Wegen des Mangels an bezahlbarem Wohnraum wolle man jedoch künftig gerne ein bisschen oben drauf satteln.

(RP)
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