Leverkusen WGL gibt Grünflächen für "essbare Stadt"

Leverkusen · Neun Grünflächen in Manfort, Schlebusch, Wiesdorf und Rheindorf würde die Wohnungsgesellschaft für das Projekt "essbare Stadt" zur Verfügung stellen, wenn die Stadt mitmachte. Obst und Gemüse könnten dort angebaut werden.

 WGL-Chef Wolfgang Mues (l.) und sein Mitarbeiter Klaus-Ulrich Heimann demonstrieren auf einer Grünfläche an der Dhünnstraße, dass dort künftig Äpfel- und Birnenbäume angepflanzt werden könnten.

WGL-Chef Wolfgang Mues (l.) und sein Mitarbeiter Klaus-Ulrich Heimann demonstrieren auf einer Grünfläche an der Dhünnstraße, dass dort künftig Äpfel- und Birnenbäume angepflanzt werden könnten.

Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

Als Freund von heimischem Obst und Gemüse aus Leverkusener Grund und Boden, outet sich jetzt der Geschäftsführer der Wohngesellschaft Leverkusen (WGL), Wolfgang Mues. Er würde spontan bis zu 300 Quadratmeter Grünflächen zwischen den WGL-Häusern für das Projekt "essbares Leverkusen" zur Verfügung stellen. Wie berichtet haben CDU, Grüne und Opladen plus den Antrag an Bürgermeister Uwe Richrath gestellt, die Stadt möge prüfen, auf welchen öffentlichen Flächen Obstbäume, Gemüsepflanzen oder Kräuter zur allgemeinden Verfügung angebaut werden könnten. Bereits 70 Städte in Deutschland, etliche in Österreich, der Schweiz und in Großbritannien setzen dieses Projekt bereits erfolgreich um.

Antragsbegründer und CDU-Ratsherr Bernhard Marewski wollte dem Projekt, von dem er befürchtet, es könne an der Stadtverwaltung scheitern, mehr Nachdruck verleihen und rief deshalb den WGL-Chef an. Bei Mues "rannte" Marewski sofort "offene grüne Türen" ein. Sogar neun dezidierte Flächen fürs öffentliche Anbauen und Ernten hat Mues schon aus dem WGL-Bestand ausgesucht. Bestehende Grünflächen der WGL, die bislang nur aus Rasen bestünden, könnten in Manfort an der Scharnhorststraße, Bodelschwinghstraße und an der Stegerwaldstraße in Teilen für das Projekt "essbares Leverkusen" genutzt werden, listet Mues auf. Außerdem böten sich die WGL-Grünflächen in Schlebusch an der Vierchowstraße, in Wiesdorf an der Dhünnstraße, in Rheindorf an der Baumberger Straße, Monheimer Straße, Samland und Warthestraße an. Diese Flächen ließen sich auch gut mehrfach nutzen: einerseits weiterhin zum Ballspielen und Ausruhen für die Mieter, andererseits auch mit kleinen bepflanzten Flächen, die man nur im Ausnahmefall einzäunen müsse. Er könne sich vorstellen, dass sich die WGL, unterstützt von der Stadtverwaltung, auch finanziell beteilige, sagte Mues auf Anfrage unserer Redaktion und nannte ein Beispiel: "Die Flächen, Bäume oder Sträucher müssen schließlich auch bewässert werden. Dazu könnten wir Standrohre verlegen, um uns an die öffentliche Wasserversorgung anzuschließen und mit der EVL den Verbrauch abzurechnen. Man könnte aber auch Wasserbehälter an den Grünflächen aufstellen", überlegt Mues.

Er freue sich über den Antrag "essbares Leverkusen", denn der komme auch der WGL-Initiative entgegen, die vor Jahren bereits Mietergärten angeboten habe. Diesmal möchte der WGL-Chef aber nicht nur Mieter für "essbares Grün" begeistern: "Nach meiner Vorstellung sollen gerade auch Menschen, die nicht unsere Mieter sind, die Gelegenheit bekommen, eine Fläche bei uns anzupflanzen oder zum Beispiel einen Kirschbaum zu pflegen und natürlich die Früchte zu ernten", sagt Mues. Allerdings erwarte er von Seiten der Stadt eine Abstimmung der Aktivitäten mit Politik und Bürgerschaft.

(RP)
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