Leverkusen Wenn jecke Gäste selber singen

Leverkusen · Dass ein Abend, der aus dem gemeinsamen Singen von Karnevalsliedern besteht, durchaus beliebt ist, dürfte spätestens nach dem vergangene Jahr jedem klar geworden sein. Damals war der irische Pub in der Karlstraße so rappelvoll, dass 40 Besucher draußen vor der Tür bleiben mussten, was sie jedoch nicht am Mitsingen hinderte. Am vergangenen Samstag veranstalteten die Neustandtfunken erneut ihren Mitsingabend - dieses Mal im "Stilbruch", wo jeder der Anwesenden einen warmen Platz bekam.

Mehr als 100 Leute fanden ihren Weg in die Kneipe an der Augustastraße, um sich bei Bier, einem Snack und wohlbekannter Musik selbst einen schönen Abend zu machen. Einige hatten den großen Andrang aus dem vergangenen Jahr wohl noch im Kopf und wollten sichergehen, dass sie in diesem Jahr einen Platz auf der warmen Seite der Tür bekommen würden - so wurde es schon mehr als eine Stunde vor dem offiziellen Beginn voller.

Unter den Wartenden waren aber nicht nur langjährige Karnevalisten, sondern auch Ersttäter wie Monika Weidner: "Wir waren bis jetzt noch nie bei einem solchen Abend und wollen uns einfach Mal überraschen lassen", erzählte sie.

Die Playlist bestand unter anderem aus Songs der Höhner, Kasalla und den Bläck Fööss, kurz gesagt aus den bekanntesten Karnevalsliedern - eine bewusste Entscheidung. "Wir wollen hier einen gemütlichen Abend haben, und dann ist es am schönsten, wenn alle Leute textsicher sind", sagte Jörg Berghöfer, erster Vorsitzender der Neustadtfunken. "Das geht am besten mit den älteren Stücken."

Für die musikalische Unterstützung sorgte die Leverkusener Band "Us d'r Lameng", die bereits seit mehreren Jahren bei Veranstaltungen der Karnevalsgesellschaft auftritt und bei der Anfang der 1980er-Jahre auch Höhner-Frontmann Henning Krautmacher Mitglied war.

Für die rot-weißen Funken ging es mit dem Ende des Abends auch in die Weihnachtspause, und somit endet für sie ein besonderes Jahr, in dem sie ihr 90-jähriges Bestehen feierten. Ein KG-Mitglied nahm dies zum Anlass, um auf die Melodie von "Nüngzehnhondert Johr steiht uns Kölle am Rhing" zu dichten: "Runde nüngzich Johr sin de Neustadtfunke alt", bei dem alle Anwesenden lautstark mitsangen. Die große Party zum Jubiläum gab es nicht. Berghöfer versprach jedoch: "Die machen wir dann, wenn wir 100 werden."

(BQ)
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