Leverkusen Weniger Sonderpädagogen in den Grundschulen

Leverkusen · Grundschulkinder mit Förderbedarf müssen bald womöglich weite Wege in Kauf nehmen. Nur noch 16 von 25 Grundschulen im Stadtgebiet werden künftig "Schulen des gemeinsamen Lernens" sein. An neun gibt es dann keine sonderpädagogische Förderung mehr.

Als "Weiterentwicklung des Gemeinsamen Lernens in Leverkusener Grundschulen" bezeichnet das Schulamt den Plan, den Leiter Thomas Wieners am Montag im Schulausschuss vorstellte. Weiter heißt in diesem Fall definitiv nicht höher. Denn tatsächlich stehen künftig weniger Sonderpädagogen für Grundschulkinder mit Förderbedarf zur Verfügung als bisher. Knapp 24 Stellen stünden der Stadt zu, sagte Wieners: "Wir waren damit nicht glücklich." Aufgrund einer neuen Landesverordnung war Leverkusen bislang überversorgt und musste Sonderpädagogen an andere Städte abgeben. Da es 25 Grundschulen gibt, von denen manche mehr Bedarf als nur eine Stelle haben, reicht es nicht mehr für eine flächendeckende Versorgung, erklärte Wieners.

Deswegen werden künftig nicht mehr alle Grundschulen "Schulen des Gemeinsamen Lernens" sein, sondern nur noch 16 im gesamten Stadtgebiet, an neun Schulen gibt es dann keine sonderpädagogische Förderung. Zu diesen neun gehört beispielsweise die GGS Bergisch Neukirchen und die KGS Don-Bosco-Schule in der ersten Regionalgruppe. Wird dort bei Schülern im dritten Schuljahr ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt, kann den betroffenen Kindern nur durch Schulwechsel an die GGS Opladen, KGS Remigius oder GGS Herderstraße geholfen werden. Dasselbe gilt für die übrigen Stadtteile. Auch die GGS Hans-Christian-Andersen, KGS St. Stephanus, KGS Gezelinschule, GGS Waldschule, KGS in der Wasserkuhl, KGS Dönhoffstraße und GGS Theodor-Fontane sind keine Schulen des Gemeinsamen Lernens mehr. Bei Kindern, die wechseln müssen, werde es sich um Einzelfälle handeln, beruhigte Wieners. Allerdings sind es die Schwächsten. Die Aufteilung sei mit den Schulen abgestimmt, zerstreute Dezernent Marc Adomat die Bedenken von CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz. Fakt ist jedoch, dass man sich vom Ideal "Gemeinsames Lernen" ein Stück verabschiedet.

Wie der Rat schon 2012 beschlossen hat, werden in Rheindorf die GGS Löwenzahnschule und die GGS Sternenschule zum Ende dieses Schuljahres offiziell aufgelöst, um am 1. August 2017 gemeinsam als neue vierzügige GGS an der Netzestraße zu starten.

Die Schulpolitiker beauftragten die Verwaltung, Investitionsbedarf auszumachen und Förderanträge für das Programm "Gute Schule 2020" vorzubereiten, das vom Land NRW gemeinsam mit der NRW.Bank aufgelegt wird.

(mkl)
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