Leverkusen Wasserpest setzt Wiembachweiher zu

Leverkusen · Müll, Enten-Füttern, Wasserpflanzen - das sind drei Probleme rund um das Gewässer in der Rehbock-Anlage in Opladen, die dafür sorgen, dass der Weiher kein Augenschmaus mehr ist. Für etwas Abhilfe könne ein harter Winter sorgen.

 Foto: Uwe Miserius

Foto: Uwe Miserius

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Still ruht der See. Und grün. Vor allem grün. Das ist die Farbe, die sofort ins Auge sticht beim Betrachten des Wiembachweihers. Dort haben Wasserpflanzen weitgehend die Hoheit über das Gewässer übernommen. Eine Ausnahme bildet nur etwa die kreisrunde Aussparung rund um die meterhohe Fontäne. Einer Anwohnerin, die dort regelmäßig mit ihrem Hund spazieren geht, sind nicht nur die Pflanzen ein Dorn im Auge: Sie habe beobachtet, dass rund um die Ufer Ratten zu den Stammgästen zählen - angelockt offenbar durch das viele Futter, das Menschen aus falsch verstandener Tierliebe den Enten des Öfteren vorwerfen.

Das Füttern sei in der Tat ein großes Problem, bestätigt Hans-Rudolf Vielich, Geschäftsführer des Angelsportvereins Opladen 1948. Der hat den Weiher in der Rehbock-Anlage von der Stadt gepachtet. "Es ist das erste Stammgewässer des Vereins", berichtet Vielich und räumt ein, dass der Anblick keine Augenweide sei: nicht für Passanten und nicht für Angler. Aber Algen und Pflanzen namens Wasserpest seien nur unschön. Vielich: "Problematisch ist das nicht." Ein Umkippen drohe ohnehin nicht, zumal der Weiher über eine Frischwasserzufuhr vom Wiembach verfügt und auch die Fontäne für Sauerstoff im Wasser sorgt. Zudem sei das Problem auf das warme Halbjahr beschränkt.

Dennoch würde der ASV den Pflanzen gerne beikommen. Denn die behindern das Angeln: Die Schnüre bleiben oben drauf liegen, während sich der Karpfen, darunter versteckt. Vor etwa 25 Jahren habe man mal einen recht erfolgreichen Kampf gegen die Pflanzen geführt. Vielich führt aus: "Damals wurde das Wasser abgelassen und der Weiher gekalkt. Das ist aber nicht mehr zugelassen."

Zwar habe man den Einsatz eines "Mähbootes" erwogen; aber auch wieder verworfen. "Einerseits ist die Anfahrt sehr problematisch. Andererseits würde das rund 3000 Euro kosten, und der Erfolg wäre sehr überschaubar", erläutert der Geschäftsführer.

Nachhaltig wie kostengünstig wäre etwas ganz anders: "Ein harter Winter mit tiefem Frost würde die Pflanzen deutlich eindämmen." Bis mal wieder zweistellige Minusgrade herrschen, bleibt Hans-Rudolf Vielich und Co. nur, drei bis vier Mal zu versuchen, die Pflanzen herauszuziehen. Das sei indes eine von sehr kurzfristigem Erfolg gekrönte Sisyphos-Arbeit, schränkt der Experte ein.

Ähnlich wie die Bekämpfung des Müll- und Fütter-Problems. Regelmäßig würden Arbeitsdienste geleistet, um Weiher und Uferbereiche zu säubern. "Aber das vermüllt so schnell, da kommen wir nicht hinterher", berichtet Vielich. Genauso wenig helfen Ansagen an die Personen, die See und Tieren durch ihr Füttern schaden. "Zum Teil werfen Leute sogar ganze Brotlaibe ins Wasser", berichtet der Geschäftsführer.

Immerhin: Der Wasserqualität habe all das nicht geschadet. "Wir nehmen regelmäßig Proben", sagt Vielich. "Die waren immer in Ordnung". Alles im grünen Bereich also.

(RP)
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