Leverkusen Was TV-Prominente an ihrer Heimat lieben

Leverkusen · Für WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn und Moderator Sven Lorig ist Hilden ihre Heimat.

Leverkusen: Was TV-Prominente an ihrer Heimat lieben
Foto: Staschik Olaf

Der hoch gewachsene, schlanke Mann kauft häufig auf dem Hildener Wochenmarkt ein. Viele grübeln dann: "Den kenne ich doch. Nur woher?" Aus dem Fernsehen. Jörg Schönenborn ist Moderator des "Presseclubs", des "ARD-Brennpunkt" und präsentiert die Ergebnisse von Land- und Bundestagswahlen in der ARD. Der studierte Journalist hat beim WDR steile Karriere gemacht. Für seine Berichterstattung über den Brandanschlag in Solingen wurde er 1993/94 mit dem Telestar-Förderpreis und dem Axel-Springer-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet. Im Mai 2014 ernannte der Rundfunkrat Schönenborn zum Fernsehdirektor des WDR, des größten ARD-Senders.

So ein prominenter Medienmanager lebt gewiss in einer Metropole wie Köln oder Düsseldorf, würde man meinen. Falsch. Schönenborn (52) wohnt seit 27 Jahren mit seiner Frau in Hilden: "Ich bin ja Solinger und zähle Hilden zu meiner weiteren Heimat. Die Infrastruktur ist gut. Man erreicht die wichtigsten Orte ohne Probleme mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Außerdem bin ich zum Joggen schnell in der Heide." In seinem Garten in Hilden hat der WDR-Fernsehdirektor seinen grünen Daumen entdeckt. Und er war sich auch nicht zu schade, 2009 bei der "Tortenschlacht" von Bäcker Roland Schüren zur Bürgermeister-Wahl mitzumachen. Schüren hatte für jeden Kandidaten ("Himbeer-Horst", "Zitronen-Rudi", "Schoko-Angelika" und "Obst-Christina") einen Kuchen gebacken, der zugunsten der Gemeinnützigen Jugendwerkstatt verkauft wurde.

Auch Sven Lorig ist häufig im Fernsehen zu sehen. Der 45-jährige Journalist moderiert unter anderem das ARD-Morgenmagazin, WDR aktuell sowie Unterhaltungssendungen. Der Hildener ist gebildet, charmant, witzig, vielseitig und telegen: Deshalb wird er von Insidern bereits als "neuer Jörg Pilawa" gehandelt, nachdem dieser immer öffentlicher über seinen Rückzug hinter die Kamera nachgedacht hatte. Pilawa gilt als einer der eifrigsten Förderer Lorigs. Der Hildener habe eine "ganz tolle Entwicklung durchgemacht", sagt er. Solch Lob freut Lorig natürlich ("Dass er meinen Weg so genau verfolgt hat, hat mich sehr überrascht"), lässt ihn aber nicht abheben. Er sei "ein Hildener Jung". Hier ist er geboren und aufgewachsen. Und er lebt immer noch gerne hier mit Frau und drei Töchtern. Seine Familie schirmt er vor der Öffentlichkeit ab. Sein Motto: "Papa als Fernsehstar? Das gibt es nicht." Schreiben kann er auch. In einem "Was-ist-was"-Band hat Sven Lorig Kindern Deutschland erklärt. Sein jüngstes Buch heißt "Lässig Laufen".

Kaum zu glauben: Früher war Lorig 100 Kilo schwer und null in Form. Heute läuft er Marathon. Bestzeit: 3:31:05 Stunden. Den Weg dorthin beschreibt der schlanke Moderator unterhaltsam und mit viel Selbstironie. "Joggen ist wie eine Katharsis", sagt der laufbegeisterte Hildener: "Wie ein Miniurlaub für Körper und Seele."

(RP)
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