Leverkusen Wanderlust

Leverkusen · Herbstzeit ist Wanderzeit, ob bei einer Tagestour oder auf einem Spaziergang. Wir haben in und um Leverkusen zwei Touren für die ganze Familie ausgesucht. Es geht auf die Schwarzpulverroute oder gemächlich am Bergischen Amazonas entlang.

 Auf der Schwarzpulverroute geht's über die Dhünn und unter romantischen Torbögen hindurch.

Auf der Schwarzpulverroute geht's über die Dhünn und unter romantischen Torbögen hindurch.

Foto: teifel

Früher hätten Wanderer auf diesem Weg wohl keine Chance gehabt - viel zu gefährlich. Denn immerhin wurde im Helenental unweit von Altenberg Schwarzpulver hergestellt. Heute können die Entdecker unter den Spaziergängern Überresten alter Pulvermühlen nachspüren. Alle anderen genießen einfach Wald, Feld und das Plätschern der Dhünn. Los geht's ab dem Wanderparkplatz Schöllerhof. Von dort führt der Weg hinter dem Steinhaus (im Sommer Jause-Station) am Waldrand entlang. Nach der Dhünnbrücke den linken Weg durch die alte Toreinfahrt einschlagen. Rechts liegt ein hübsches Fachwerkhaus, das ehemalige Wohnhaus des Pulvermachers Borsbach. Der Weg führt malerisch an der Dhünn entlang, der Fließrichtung entgegen. Links Fluss, rechts wuchtige Felsen. Wer nicht selber Spuren der Vergangenheit suchen mag, liest unterwegs die Infotafel zur Schießpulverroute.

Kurz drauf gibt die Natur den Blick frei auf das ehemalige Jagdschloss der Industriellenfamilie Haniel - heute Tagungshotel Maria in der Aue -, das mit seiner großen Sonnenterrasse beeindruckt. Und über dem Torbogen ist ein besonders tierisches Wappen zu sehen. Im Restaurant, bei schönem Wetter auf der Terrasse, lohnt die Einkehr, etwa für Bergische Waffeln.

Von dort aus geht es auf selber Strecke zurück. Wem das Dreiviertelstündchen zum Schloss zu wenig ist, der kann weiterwandern. Denn während der linke Weg hinter der Dhünnbrücke unterhalb des Schlosses zu selbigem führt, setzt sich die Pulverroute rechts fort. Der Fluss wird wilder, der Weg führt links der Dhünn weiter, mehr Pulvermühlen sind zu entdecken, etwa am Bömericher Bach, wo noch das Mühlhaus steht. Über Hüttchen und Großgrimberg führt der "P"-Weg zurück ins Helenental und vom Fachwerkhaus Borsbach zurück zum Wanderparkplatz.

Ebenfalls ans Wasser geht's auf Tour 2: Wenn die Wupper von der Quelle fast 100 Kilometer durchs Land geflossen ist, erreicht der "Amazonas des Bergischen" Leichlingen. Der Herbstspaziergang startet an der Oskar-Erbslöh-Straße an der Stadtgrenze zu Leverkusen von dem kleinen Parkplatz. Alternative: in Leichlingen-Mitte parken, um dorthin später mit dem Bus zurückzufahren. Fußwege, die nicht immer am Fluss entlang liegen, führen zum Startpunkt: Über den Lucasweg geht es direkt in die Flussaue. Eine herrliche Landschaft, durch die sich der meist ebene Weg zieht. Mitten im Grünen, aber doch nah an Leverkusen-Opladen. Wer will, kann bis zur Rheinmündung durch Leverkusen-Bürrig und Leverkusen-Rheindorf wandern. Fast immer abseits des Autoverkehrs. Am Rheinufer liegt etwas abseits der heutigen Mündung die nach historischem Vorbild aufgebaute "Wupper-Schiffsbrücke" im alten Wupperarm. Je nach Tageszeit kann man dort eine Rast einlegen. Von Rheindorf geht es per Bus recht problemlos zurück nach Leichlingen. Für Frühaufsteher: Je nach Wetter liegt frühmorgens leichter Nebel über dem Fluss und sorgt für faszinierende Bilder.

Achtung: Die Wegstrecken beider Touren sind nicht beleuchtet, also nur etwas für den Besuch am Tage, eher nicht für die Nachtwanderung.

Tour 1 ab Wanderparkplatz Schöllerhof (an der´L 101 bei Altenberg), bis Maria in der Aue kaum Steigungen, kinderwagengeeignet, später enger und hügelig, Länge gesamt ca. acht Kilometer, bis zum Schloss und zurück ca. fünf bis sechs Kilometer. Tour 2 ab Oskar-Erbslöhstraße/Parkplatz Lucasweg, kaum Steigungen.

(RP)
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