Flüchtlingsintegrationsmaßnahme Von 155 Plätzen ist noch keiner besetzt

Leverkusen · Seit August können Kommunen geflüchteten Menschen, deren Asylverfahren noch läuft, eine gemeinnützige Arbeit anbieten. Besetzt ist in der Stadt davon bisher noch keiner - das Projekt sei noch neu.

Ziel der Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen, kurz FIM, sei es, die Menschen "über soziale Teilhabe an den deutschen Arbeits- und Ausbildungsmarkt heranzuführen. Die Finanzierung erfolgt über die Agenturen für Arbeit", teilt das Arbeitsamt Bergisch Gladbach mit.

Durch FIM erhielten geflüchtete Menschen die Möglichkeit, die Wartezeit bis zur Entscheidung über ihre Anerkennung "mit einer sinnvollen und gemeinwohlorientierten Beschäftigung zu überbrücken", heißt es weiter. Auf diese Weise können Flüchtlinge schon vor Abschluss ihres Asylverfahrens relativ unkompliziert auf dem deutschen Arbeitsmarkt erste Erfahrungen sammeln. Die Teilnehmer übernähmen "zusätzliche" Arbeiten, die sonst nicht oder nicht in diesem Umfang oder nicht zu diesem Zeitpunkt ausgeführt würden.

Diese Regelung ähnelt den früheren Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), die ebenso die Voraussetzung "Zusätzlichkeit" erfüllen mussten. Das Arbeitsamt und dessen Verwaltungsausschuss sollen bei FIM eben jenes Kriterium überprüfen. Für die Flüchtlinge, die bei FIM mitmachen, gibt es - ähnlich zu ABM - eine Aufwandsentschädigung von 0,80 Euro pro Stunde, berichtet die Agentur für Arbeit.

Jörg Mährle, Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit, sagt: "Wichtig ist, dass die Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen als ein Teilstück für die Integration gesehen und eingesetzt werden. FIM ist ein Puzzlestück, das sich nahtlos mit weiteren Programmen und Förderungen verbinden muss, um eine zeitnahe Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft sicherstellen zu können."

Assessor Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, findet die Überprüfung der Zusätzlichkeit besonders wichtig, damit die Vorgabe auch eingehalten wird. Denn: "Niemand - weder Unternehmen noch Arbeitnehmer oder Arbeitslose - soll durch FIM benachteiligt werden", betont Otto.

Im Bereich des Arbeitsamtes Bergisch Gladbach stehen insgesamt 741 Plätze dafür bereit, davon 155 in Leverkusen. Besetzt ist in der Stadt davon bisher noch keiner, berichtet eine Stadtsprecherin auf Nachfrage. Das Projekt sei noch neu. Derzeit liefen die Vorbereitungen und Planungen dazu. Wann ein erster Flüchtling einen solchen Platz bekomme und welche Tätigkeit er dann ausführen könnte, stehe noch nicht fest, ergänzt sie.

(RP)
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