Leverkusen Volksbank will keine Filiale schließen

Leverkusen · Die Aussage von DZ-Bankchef Wolfgang Kirsch, bei Genossenschaftsbanken fielen in Deutschalnd in den nächsten Jahre 2000 Filialen weg, muss Leverkusen erst einmal nicht schockieren. Denn: "Wir stehen zu unseren Standorten", sagt die Volksbank Rhein-Wupper.

 Wollen als Banker durchstarten: Diese drei jungen Frauen und zwei Männer haben vor wenigen Tagen ihre Karriere bei der Volksbank Rhein-Wupper begonnen - zunächst freilich als Lehrlinge.

Wollen als Banker durchstarten: Diese drei jungen Frauen und zwei Männer haben vor wenigen Tagen ihre Karriere bei der Volksbank Rhein-Wupper begonnen - zunächst freilich als Lehrlinge.

Foto: Volksbank

In Leverkusen, Leichlingen, Langenfeld gebe es einen Luxus, sagt Volksbank-Vorstand Hans-Jörg Schaefer: "Wir befinden uns hier in einem demografisch noch intakten Gebiet." Den demografischen Wandel etwa in ländlichem Gebiet macht der Manager als einen der Gründe aus, warum in naher Zukunft Banken Filialen schließen könnten. Auch genossenschaftliche. "Ich muss konstatieren, dass insgesamt die Tendenz auch im genossenschaftlichen Lager rückläufig ist", merkt Schaefer an. Er kennt auch die jüngsten Aussagen von Wolfgang Kirsch, dem Chef der DZ Bank, dieser Tage gegenüber unserer Zeitung. Kirsch hatte die Einschätzung abgegeben, dass bei den genossenschaftlichen Instituten bis 2021 etwa 2000 Zweigstellen wegfielen. Und auch der Volksbanken-Bundesverband hatte vor einiger Zeit vom Wegfall etlicher Bankstellen gesprochen. Hans-Jörg Schaefer nennt noch einen weiteren Grund: "Sicherlich werden an manchen Standorten auch Überschneidungen überprüft, wenn sich etwa zwei genossenschaftliche Banken direkt gegenüberliegen. Da wird man überlegen müssen, ob eine zumacht oder man sich zusammentut."

Für die Volksbank Rhein-Wupper sei eine Filialschließung derzeit keine Option - und noch nicht mal ein Gedankenspiel wert. "Wir stehen zu unseren Standorten", versichert Schaefer. Das Geldinstitut unterhält in Leverkusen acht Filialen, in Langenfeld und Leichlingen jeweils eine - und legt laut Marketingleiter Michael Schmitz "Wert auf die Präsenz vor Ort. Eine Filiale ist für uns ein Bindungsglied zu unseren Kunden", betont er. Schaefer ergänzt: "Wir sind überzeugt, dass das persönliche Beratungsgespräch Zukunft hat." Die Filiale in Bergisch Neukirchen habe die Bank im Frühjahr noch erweitert und modernisiert, richtete mehr Beraterbüros ein, dazu eine neue Technik und die 24-Stunden-Bank - eine halbe Million Euro steckte der Vorstand in die Modernisierung. Dass Banken schon zum Jahreswechsel Hilferufe an die Europäische Zentralbank (EZB) schickten, Mitarbeiter und massiv Geschäftsstellen abbauten, hatte Hans-Jörg Schaefer damals zwar zur Kenntnis genommen, aber betont: "All das trifft auf uns nicht zu. Wir haben einen Plan, dass wir nach und nach all unsere Geschäftsstellen überarbeiten." Den verfolge man auch weiter, sagt er jetzt. Die EZB ist aber ein gutes Stichwort. Unter deren Niedrigzinspolitik, an der Schaefer zu Beginn des Jahres deutlich Kritik übte, und an der starken Regulatorik für Banken aus Brüssel "haben alle Banken zu leiden", betont Schmitz.

Der Marketingleiter unterstreicht, dass die Volksbank in Sachen Kundennähe derzeit noch etwas tut: In der Filiale in Quettingen werde der Geldautomat gegen einen neuen getauscht, der neben der Auszahl- auch eine Einzahl-Funktion hat. "Und im Hit-Supermarkt in Schlebusch werden wir Mitte August einen Geldautomaten aufstellen."

(RP)
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