Leverkusen Verein spendiert Schaukel für Flüchtlingskinder

Leverkusen · Auf dem Spielplatz am Wohnheim Sandstraße gibt es dank des Vereins "Hilfe tut Not" mehr Abwechslung.

 Probehalber schaukelten Sozialdezernent Markus Märtens und Manfred Kafier. Vereinskollege Dieter März schubste an.

Probehalber schaukelten Sozialdezernent Markus Märtens und Manfred Kafier. Vereinskollege Dieter März schubste an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das Flüchtlingsheim an der Sandstraße ist die zentrale Einrichtung der Stadt für Asylbewerber. Rund 450 Menschen leben in den fünf Hauszeilen. Einige von ihnen sind in Containern untergebracht. Auf den vielen Wäscheleinen zwischen den Gebäuden trocknen Teppiche und Tücher in der Sonne. Aus einem offenen Fenster ist orientalische Musik zu hören. Die Einrichtung ist voll belegt. Manche Familien leben mit vier bis sechs Personen auf wenigen, spärlich eingerichteten Quadratmetern.

Vor allem für die etwas mehr als 50 Kinder dort bietet der Alltag kaum Abwechslung. Der Verein "Hilfe tut Not" bringt nun mehr Spaß in ihr Leben: Er hat für rund 3000 Euro eine neue Schaukel für den öffentlichen Spielplatz auf dem Gelände finanziert. Aufgestellt wurde das neue Spielgerät vom Grünflächenamt der Stadt.

Ein erster Sitz-Test klappt reibungslos: Auf der Schaukel nehmen zur Einweihung Sozialdezernent Markus Märtens und Manfred Kafier, Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins, Platz. Für Märtens ist die Schaukel mehr als nur ein neues Spielgerät. "Die ehrenamtliche Unterstützung durch Vereine ist sehr wichtig, damit die Integration der Flüchtlinge gelingen kann", sagt er. In der Stadt herrsche insgesamt ein gutes Miteinander. "Bis jetzt haben wir die Situation gut bewältigt und die Lage beruhigt sich allmählich."

Noch vor knapp zwei Jahren lebten nur 100 Personen in dem Heim. Nun sind es mehr als vier Mal so viele - und an anderen Stellen werden Unterkünfte in Containern geschaffen. Die nächste an der Schopenhauer Straße ist im April fertig. Weitere sollen im Sommer folgen. "Die aktuelle Situation kann nur bewältigt werden, wenn alle Hand in Hand arbeiten - von der Stadt, über die Träger bis hin zu Ehrenamtlern und Vereinen", betont Märtens.

Die Doppelschaukel konnte aus Spendenmitteln des Vereins angeschafft werden. Insgesamt 15.000 Euro aus den Einnahmen eines Benefizkonzertes und eigenen Mitteln stellte der im Herbst für die Ausstattung von Flüchtlingsunterkünften mit Spielgeräten zu Verfügung. Das Übergangsheim an der Sandstraße ist die erste Unterkunft, die davon profitiert. Weitere sollen folgen. "Wer Hilfe braucht, dem soll man helfen" sei das Motto des Vereins, sagt Kafier. Insgesamt sei die Hilfsbereitschaft in Leverkusen nach wie vor groß: "Wenn wir einen Beitrag leisten können, dann machen wir das gerne."

(RP)
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