Leverkusen Unauffällig: Die neue "Radarfalle" blitzt nicht

Leverkusen · Die Stadt Leverkusen setzt jetzt ein mobiles Radarmessgerät ohne Blitz und mit wechselnden Pkw auch in Kurven ein. Die Digitalfotos sind besser erkennbar. Mehr Einnahmen und eine größere Verkehrssicherheit erhofft sich die Stadt.

 Digital und beweglich: Die neue Tempomessanlage kann außerhalb von Fahrzeugen – und damit auch mit wechselnden Autos – eingesetzt werden.

Digital und beweglich: Die neue Tempomessanlage kann außerhalb von Fahrzeugen – und damit auch mit wechselnden Autos – eingesetzt werden.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es blitzt nicht, und man sieht es nicht: das neue mobile Radargerät der Stadt Leverkusen. "Eine digitale Radarfalle, die viel mehr Präzision und Verwertbarkeit mit sich bringt als der alte Radarwagen mit der Analogkamera", weiß der Pressesprecher der Stadt, Michael Wilde. Natürlich verspreche sich die Stadt höhere Einnahmen durch die neue Anlage. Für eine Bilanz sei es aber noch zu früh, die könne wahrscheinlich erst zum Jahresende gezogen werden. Dann müsse die Politik auch entscheiden, ob sie es bei dieser einen mobilen Radarkamera belassen oder generell auf diese verbesserte Technik umstellen wolle.

 Der Ausschnitt, den die Stadt-Mitarbeiter auf einem Bildschirm im Kontrollwagen sehen.

Der Ausschnitt, den die Stadt-Mitarbeiter auf einem Bildschirm im Kontrollwagen sehen.

Foto: Miserius

Denn der alte Radarwagen mit der Analogkamera sei ohnehin ein "auslaufendes Modell": "Es wird jetzt schon immer schwieriger, Filme zu beschaffen. Außerdem ist es lästig, wenn die Filme immer noch im Labor entwickelt werden müssen. Zudem sind die Bilder viel schlechter als die neuen digitalen", sagt Wilde und scherzt: "Für so schlechte Passbilder müssen die Empfänger ganz schön viel bezahlen."

Die neuen Digitalbilder der mobilen Radarmessung sollen laut Wilde auch dazu beitragen, dass mehr Rechtssicherheit durch bessere Erkennbarkeit der Nummernschilder und der Gesichter der Fahrer entsteht. So könnten Einspruchsverfahren und die gängige Argumentation, überhaupt nicht gefahren zu sein, künftig ausgeschlossen werden. Zudem sei die Bildgenauigkeit bei den Digitalfotos auch bei einsetzender Dunkelheit und an den typisch-dunklen Regentagen weitaus besser als bei den bisherigen Analogfotos.

Einen weiteren Vorteil sieht Wilde in der Tatsache, dass die neue Radaranlage mit jedem Pkw eingesetzt werden kann: "Man benötigt nur den Strom aus dem Zigarettenanzünder, so wie für jedes Navigationsgerät, und dazu ein Kabel", verdeutlicht er. "Den alten Radarwagen kennt mittlerweile jeder, wenn der am Straßenrand steht. Jetzt können wir die Autos ständig wechseln. Und die Fahrzeuge müssen auch nicht unbedingt ein Leverkusener Autokennzeichen haben", warnt Wilde.

Theoretisch sei es auch möglich, mit der neuen Apparatur das Tempo in beide Fahrtrichtungen zu messen. Auf diese Möglichkeit verzichte die Stadt aber noch in der Testphase, denn dazu müsse dann ein Mitarbeiter die Kamera schwenken. "Und wenn da jemand am Straßenrand steht, dann fällt die Radarmessung wieder auf", verdeutlicht der Pressesprecher der Stadt. Im Gegensatz zu dem bisherigem Messwagen könne das neue Gerät auch in Kurven aufgestellt werden: "Das dient auch der Verkehrssicherheit, denn gerade in Kurven wird oft zu schnell gefahren", weiß Wilde.

Wenn auch dort demnächst öfters spürbare Geldbußen zur Disziplinierung der Kraftfahrer beitragen könnten, dann sei nicht nur dem Stadtsäckel, sondern vor allem auch der Verkehrssicherheit in Leverkusen gedient.

(RP)
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