Leverkusen TSV-Pänz außer Rand und Band

Leverkusen · Zum 50. Mal organisierte die TSV Bayer die Kinderkarnevalsparty in der Kurt-Rieß-Halle. Mehr als 600 Besucher feierten mit - darunter tummelten sich rund 400 fröhliche Kinder.

Die Karnevalsparty der Kinder in der TSV-Halle war mit 600 Gästen gut besucht.

Die Karnevalsparty der Kinder in der TSV-Halle war mit 600 Gästen gut besucht.

Foto: Uwe Miserius

Helene Euler erinnert sich noch ganz genau an den ersten Kinderkarneval beim TSV. 1966 war das - und sie war eine der Urheberinnen. "Es war eigentlich eine spontane Idee", erzählt die 79-Jährige, die alle im Verein schlicht "Lenchen" nennen. Im Fastelovend forderte die damalige Kinderturn-wartin ihre Schützlinge auf, kostümiert zum Training zu kommen.

"Die Musik kam zu der Zeit noch von einem Plattenspieler", sagt sie und lacht. Ihr Mann Helmut habe dabei eine sprichwörtlich tragende Rolle gespielt: "Er musste das Ding immer in seinen Armen halten, damit die herumhüpfenden Kinder die Nadel nicht springen lassen." So sei damals der Kinderkarneval beim TSV entstanden.

Hüpfende und kostümierte Kinder gibt es freilich auch heute noch, wenn der Verein in die Kurt-Rieß-Halle einlädt. Nur hat sich das Geschehen in den letzten 50 Jahren deutlich weiterentwickelt. Statt Plattenspieler gibt es nun eine Band. Die "Osborne Boys" bestehen aus Herbert Kümmeler (Schlagzeug), Manfred Pütz (Keyboard) und Richard Seifert (Bass).

Sie alle sind Mitarbeiter des TSV. Das gilt auch für den Moderator der jecken Sause. John Lukas ist eigentlich Sportlehrer. Aber einmal im Jahr übernimmt er die Rolle des Zeremonienmeisters. "Zum Jubiläum haben wir Gruppen eingeladen, die auch 1966 schon dabei waren", erzählt Iris Düe, die den Kinderkarneval heute organisiert - "alles in Eigenregie", betont die 58-Jährige. Sie sieht die Veranstaltung als Teil des gesellschaftlichen Auftrags, den der Verein innehat.

Mit dabei ist das Kindertanzcorps Rote Funken, das einmal mehr mit seinen Sessionstänzen begeistert - und die närrischen Pänz zum Mitmachen animiert. Auch das Husarencorps Fidelio Manfort ist am Start. Prinz Markus I. und sein Gefolge dürfen bei dem bunten Treiben freilich nicht fehlen. Außerdem gibt es Musik- und Tanzspiele, eine große Polonaise sowie reichlich Kamelle. Helmut Euler wird mittendrin für sein Engagement geehrt.

"Ich finde den Kinderkarneval super", lobt Jessica Peterek. Sie feiert mit ihren Kindern beim TSV, wo sie auch seit einigen Jahren Sport treibt. Das Trio hat sich den Disney-Film "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren" als Motto für Kostüme gewählt. Ben (2) hüpft als Schneemann Olaf durch die Gänge. Maya (6) ist die Eiskönigin, und Mama übernimmt die Rolle von Schwester Anna. "Die Kinder haben ihren Spaß und ich auch", sagt Peterek. "Was will man mehr?"

Ähnlich sehen es Marion Raters und Drazama Batarilo, die es sich an den Tischen bequem machen, während ihre Töchter Iva (8) und Marja (6) vor der Bühne Spaß haben. "Für die Kinder ist das eine tolle Sache", urteilt Raters. Zudem sei alles gut organisiert. "Das ist auch gute Werbung für den TSV", betont Düe.

(RP)
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