Leverkusen Trost-Teddys für kranke Kinder

Leverkusen · Die Stofftiere, die von Helfern gespendet werden, sollen den jungen Patienten im Klinikum Halt geben.

 Nina (M.) und Karen (r.) sind kleine Patientinnen im Leverkusener Klinikum. Für eine schnelle Genesung dürfen sich die Mädchen jeweils ein Stofftier aussuchen. Anneliese Rohrschneider (l.) hat einige der Teddys genäht.

Nina (M.) und Karen (r.) sind kleine Patientinnen im Leverkusener Klinikum. Für eine schnelle Genesung dürfen sich die Mädchen jeweils ein Stofftier aussuchen. Anneliese Rohrschneider (l.) hat einige der Teddys genäht.

Foto: Ralph Matzerath

Stumm lächelnd und lieblich aus der Wäsche schauend, so liegen sie da. In drei Körben haben sie sich versammelt: rund 100 Teddybären - mal größer, mal kleiner. Sie sollen den kleinen Patienten in der Kinderklinik des Klinikum Leverkusen während ihres Aufenthalts Trost spenden.

Nina und Karen jedenfalls scheinen angetan. Sie greifen tief in einen der Körbe. Bunt sind die Bären, sie bringen etwas Farbe in den manchmal kargen Krankenhaus-Alltag der Kinder. Uwe Stumpf verfolgt das Auswahlverfahren der Mädchen mit leuchtenden Augen. Er ist der Erfinder und Gründer der Aktion.

Zunächst ganz unprofessionell angefangen, mündete die Herstellung der Bären schnell in einem gemeinnützigen Verein. "Trost-Teddy" ist der passende Name. "Die Bären sollen den Kinder Halt geben. Den Bären kann alles erzählt werden - sie plaudern nichts aus", erläutert er. Heike Lorenz, Pflegebereichsleiterin in der Kinder- und Frauenklinik, betont: "Je nach Alter lassen sich die Kinder mit den Teddys wunderbar ablenken."

Etwas, das den Heilungsprozess unterstützen kann. Schließlich sei die Psyche für die Heilung sehr wichtig, erklärt Joachim Eichhorn. Der Leiter der Klinik für Kinder und Jugendliche sagt, Krankenhaus bleibe zwar immer Krankenhaus. Gleichwohl weiß er zu berichten, dass der Bedarf an Schmerzmitteln nach der wie auch immer gearteten, positiven Ablenkung zurückgehe.

Ein Satz, der wohl Musik in den Ohren der 80-jährigen Anneliese Rohrschneider ist. Sie ist eine der fleißigen Näherinnen, die die Bären entstehen lassen. Zweimal in der Woche trifft sie sich in der Volkshochschule Bergisch Gladbach mit rund 20 bis 25 weiteren Senioren. "Anfangs wollte ich nur ein paar Stoffe vorbeibringen", erzählt sie. "Dann bin ich hängen geblieben. So geht es vielen." So ist Rohrschneider seit 2009 mit an Bord - von Beginn an.

Für einen kleinen Bären brauchen die Näherinnen rund vier Stunden, ein großes Exemplar kann ein bis zwei Tage dauern. Die Materialien erhalten sie von privaten Spendern und Firmen. In ganz Deutschland gibt es acht dieser Stricktreffs für die Trost-Teddys - alleine drei davon befinden sich in Bergisch Gladbach. Eine Aktion, die für alle Beteiligten ein Gewinn ist. "Es ist die Gesellschaft - und die Freude, etwas geschafft zu haben", erläutert Rohrschneider ihre Begeisterung für das Projekt.

Neben den Teddys erhält das Klinikum kleine Mützen für Neugeborene. Die Kopfbedeckungen sind oben offen, damit Zugänge gelegt werden können. Sie werden speziell gereinigt.

(brü)
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