Leverkusen Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit

Leverkusen · Experten erklären, wie man im Frühling so richtig in die Gänge kommt. Geregelter Schlaf und viel Bewegung helfen.

Gesundheitstipps: So kommen Sie nach dem Winter auf Touren
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Alltagstaugliche Wohlfühl- und Gesundheitstipps

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Nach gefühlten zehn Monaten dunkler Winterzeit sehnen sich alle nach dem Frühling. Dann zwitschern die Vögel, die Tage hellen auf und werden länger. Außerdem sprießen überall Blumen und Knospen. Allerdings hat die ersehnte Phase auch ihre Nebenwirkungen. Außer hartnäckigem Winterspeck und allergischen Attacken zählt hierzu die Frühjahrsmüdigkeit. "Wer frühjahrsmüde ist, sollte sich freuen", sagt Dr. Harald Brauer. Denn dann funktioniere das System an inneren Uhren mit Sommer- und Winter-Rhythmus, erläutert der Psychiater und Neurologe am Evangelischen Krankenhaus Mettmann (EVK). "Frühjahrsmüdigkeit gibt es." Allerdings müsse geklärt werden, ob diese Schlappheit nicht von einem grippalen Infekt, Kreislaufstörungen oder Eisenmangel herrühre.

Unter Wissenschaftlern debattiert werden auch Hormonschwankungen, die verantwortlich sein könnten. "Aber da herrscht bislang keine Einigkeit." Als wirksame Tipps gegen die Schlappheit empfiehlt der Arzt "so oft wie möglich an die frische Luft zu gehen und sich ebenso oft dem Licht auszusetzen". Vor allem Sonnenstrahlen setzen demnach "regelrechte Hormonkaskaden in Gang" - Stimmung und Antrieb werden dadurch verbessert.

Ein geregelter Tag-Nacht-Rhythmus als sogenannte Schlafhygiene wirkt ebenso Wunder. Auch am Wochenende sollte man dabei nicht stark von seinen Gewohnheiten abweichen. Ein Extra-Ratschlag ist ein Betthupferl in Form einer kleinen Spätmahlzeit wie Banane oder Müsli-Riegel. "So gibt es einen Zuckerschub, der den Tiefschlaf verbessert", rät der Arzt. Der wiederum führt zu mehr Frische und Regeneration. "Und betreiben Sie regelmäßig Ausdauersport."

Übrigens vertragen die winterblassen Arme und Beine durchaus bei den ersten Sonnenstrahlen etwas Kurzes. "Eine wirksame Maßnahme gegen den Winter-Blues ist nämlich Vitamin D. Und das wirkt am besten in Kombination mit Sonne", wie Frank Jankowski, sportlicher Leiter des me-sport-Studios in Mettmann, sagt. Geben die wegziehenden Wolken den Himmel frei, wirken schon 15 Minuten Sport an der frischen Luft extrem wohltuend. Überhaupt sind sportliche Aktivitäten ein probates Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit. "Jede Art von Bewegung ist gut." Er selbst sei täglich in Bewegung: "Frühjahrsmüdigkeit kenne ich nicht."

Möglichkeiten gibt es viele. Ausdauersport ist generell gut für Herz und Kreislauf. Die Systemverbesserung, wie der Trainer sagt, bezieht sich ebenfalls auf die Muskulatur. Pilates, oft belacht, aber richtig durchgeführt ebenso effektiv, richtet sich mehr auf den inneren Kern. Aber: "Die Muskulatur zu kräftigen, heißt immer, in Wallung zu kommen."

Sich selbst lüften, dazu laufen und ausreichend schlafen sind aber nicht alles. So genanntes Soulfood zu empfehlen, ist selbst für Oecotrophologin Anja Piekarski nicht einfach. Prinzipiell ist es Tryptophan, das positiv wirkt. Dieses Eiweiß wird zur Herstellung von Serotonin gebraucht. Und Serotonin peppt als körpereigener Stimmungsmacher die Laune auf. Käsesorten von Parmesan über Brie, Camembert bis Emmentaler enthalten besagten Stoff. Auch in Sonnenblumenkernen und Cashew-Kernen ist er enthalten. "Zwischendurch mal eine Handvoll Nüsse wirkt Wunder", rät die Nahrungsexpertin allen Frühjahrsmüden.

(RP)
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