Leverkusen Tauschbörse zum Fest: Wenn Geschenke zu Spenden werden

Leverkusen · Auch nach den Weihnachtstagen wurde in Leverkusen noch fleißig verschenkt. Gestern konnten doppelte oder ungewollte Geschenke bei der ersten Leverkusener Weihnachtsgeschenke-Tauschbörse abgegeben werden.

 Harald Müller, Indira Alvarenz und Sam Kofi NyantaKyi beim Tauschen.

Harald Müller, Indira Alvarenz und Sam Kofi NyantaKyi beim Tauschen.

Foto: um

Viele Teilnehmer nahmen die Veranstaltung im Neulandpark aber auch als Anlass zum Spenden. Die Geschenke gingen zu 50 Prozent an den Verein "Fest zum Weltkindertag" und den Liliput Laden in Lützenkirchen. Somit kommt ein Teil der Spenden Flüchtlingsfamilien zu Gute, der andere geht an alleinerziehende Eltern in Leverkusen.

Sam Kofi NyantaKyi ist Leiter des Vereins "Fest zum Weltkindertag" und weiß um die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder. "Sie bräuchten vor allem Bücher", erklärt der freiwillige Helfer. Seit sechs Monaten ist er nun jedes Wochenende in Heimen unterwegs. "Letztens habe ich den Kindern Buntstifte und Papier mitgebracht. Sogar die Älteren haben sich gefreut", berichtete NyantaKyi. Besonders Kinder, die noch keinen Schulplatz haben, bräuchten kreative Beschäftigung.

Auch Indira Alvarez weiß um die Bedürfnisse von Flüchtlingskindern. Anlässlich des Tauschtages, brachte die Mitarbeiterin des DRK extra ein Paket für ein Flüchtlingskind vorbei. In Köln ist sie für die Koordination in der Krankenhaus Notaufnahme zuständig. "Ich suche schon lange nach einem Weg, auch hier ehrenamtlich tätig zu werden", sagte sie. In Ihrem Paket lagen neben Süßigkeiten und Stofftieren auch ein paar Schuhe.

An den Schuhen seien die Sorgen der Ärmeren gut zu erkennen. "Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft, wo aber nicht jeder einen Krümel abbekommt", betonte NyantaKyi. Besonders die jungen Kinder bräuchten regelmäßig ein neues Paar Schuhe und das gehe ins Geld. "An Weihnachten sollten deswegen alle daran denken, neben dem Konsum auch etwas Gutes zu tun", ermahnte er alle Anwesenden.

Brigitte Lengert hat dieses Prinzip verstanden. Die Opladenerin kam mit dem Fahrrad vorbei um ein Teil ihrer ungewollten Weihnachtsgeschenke einzutauschen. "Ich wollte einfach nichts wegwerfen und irgendwann sammelt sich dann so viel an", erklärte die 67-Jährige ihre Motivation. Sie vollzog den ersten Tausch des Tages. Ein Parfüm gegen eine Brotdose. Die anderen Sachen ließ sie als Spende da.

(RP)
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