Leverkusen Tanzen - gut für die Seele und die Integration

Leverkusen · 30 junge Flüchtlinge arbeiten gerade mit Tanzpädagogin Suheyla Ferwer an einem neuen Projekt. Titel: "Dance for your rights". Aufführungsdatum: 3. Februar 2017.

 "Tanz für Deine Rechte": 16 Jungs und 14 Mädchen aus Leverkusen trainieren derzeit in einem neuen Tanzprojekt.

"Tanz für Deine Rechte": 16 Jungs und 14 Mädchen aus Leverkusen trainieren derzeit in einem neuen Tanzprojekt.

Foto: UWe Miserius

Die Schule lag im Dornröschenschlaf. Mitte der Woche war Wandertag im Lise-Meitner-Gymnasium. In der Turnhalle wurde dennoch getrippelt und getrappelt. Denn dort arbeiteten Tanzpädagogin und Choreografin Suheyla Ferwer - Leiterin der Ballettcompagnie am Freiherr vom Stein-Gymnasium von 1984 bis 2006 - und ihr Team in Leverkusen am neuen Tanzprojekt mit dem Titel "Dance for you rights" nach dem Vorbild des Musicals "Fame".

Die Aufführung unter der Schirmherrschaft Generalvikar Dr. Dominik Meiering des Erzbistums Köln ist für 3. Februar 2017, 19.30 Uhr im Forum Leverkusen zugunsten der Aidshilfe Leverkusen geplant.

Beteiligt sind 16 Jungen und 14 zwischen zehn und 16 Jahren aus 13 Nationen und aus zwei internationalen Klassen, allesamt Flüchtlinge. "Wir konnten die Schüler sofort auf unsere Seite ziehen und unglaublich schnell für das Projekt begeistern", schwärmte Ferwer, obwohl sie zu Beginn eine, wie sie sagte, "sehr inhomogene Gruppe" vorgefunden habe.

Inzwischen seien die Teilnehmer stark motiviert und nähmen das Bewegungsangebot auf, wie das tägliche Essen. "Unter ihnen sind richtige Talente", merkte Ferwer strahlend an, während Projektmanagerin Christine Cimera ergänzte: "Sie sind begeistert, sobald die Musik startet."

Obwohl selbst die männlichen jungen Heranwachsenden der Leiterin den nötigen Respekt zollen, freuen sie sich natürlich über einen männlichen Unterstützer. Noch dazu, weil der freie Choreograf Dennis Gierga Elemente aus Streetdance und Hip-Hop in den klassischen Tanz einbaut. Weitere Unterstützung erfährt Ferwer durch Carlton Javier Kipergil, Anna Grah, Alexandra Lautz und Larissa Mertens.

Die Zuwendung zur Gruppe junger Flüchtlinge soll diesen die Möglichkeit geben, besser Fuß in der neuen Heimat zu fassen. Warum der Titel "Dance for you rights"? Nach Auffassung der Projektentwickler zählt "Ruhm" zu den Wünschen vieler junger Menschen. Aber weniger Ansehen im Sinne von Publicity dürfte damit gemeint sein, sondern Stolz auf sich selbst.

Indem die Protagonisten wesentlicher Bestandteil eines kulturellen Ereignisses werden, will man zu dieser Entwicklung beitragen. Schließlich seien Spaß und Freude am Tanz, Entwicklung von Mut und Selbstbewusstsein, gegenseitige Rücksichtnahme sowie Neugier auf Neues wesentliche Voraussetzungen dazu - also, so drückt es die Tanzpädagogin aus - insgesamt "gut für die Seele und die Integration", fasste Suheyla Ferwer zusammen.

(gkf)
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