Leverkusen Szene-Lokal "Bizarre" schließt mit einer großen Party

Leverkusen · Diese Nachricht machte in der Opladener Neustadt in Windeseile die Runde: Das Szene-Lokal "Bizarre" schließt zum Jahresende - und diesmal wohl endgültig. Pächter Ralf Uhlhaas hat einen Nachfolger gefunden. Und der will - nach einem umfangreichen Umbau - mit einem neuen Konzept wieder öffnen, das mit der traditionsreichen Geschichte des Lokals wenig bis nichts mehr zu tun hat.

 Früher ein Anlaufpunkt für Nachtschwärmer, ist das "Bizarre" in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ein neuer Pächter will mit einem geänderten Konzept öffnen.

Früher ein Anlaufpunkt für Nachtschwärmer, ist das "Bizarre" in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ein neuer Pächter will mit einem geänderten Konzept öffnen.

Foto: Ludmilla Hauser

Über Jahrzehnte war die Gaststätte an der Kölner Straße gerade am Wochenende eine Institution als Anlaufpunkt für Nachtschwärmer - und nicht nur für die. Könnten die in die Jahre gekommenen Wände reden, könnten sie viele Geschichten erzählen und von zahllosen Veranstaltungen künden. Vor allem Konzerte und Partys, Kicker- und Dart-Turniere, aber durchaus auch Kunstausstellungen fanden hier statt.

"Avalon" lautete der Geburtsname des Lokals, das später in "Mickens" und dann in "Scherers Laden" umbenannt wurde. Die längste Zeit hieß es "Bizarre". Das war auch der Grund, weshalb Uhlhaas das Szene-Lokal (nach einem zweijährigen Intermezzo als "Sinners Club", an dem er ganz zu Anfang auch beteiligt war) im Dezember 2016 unter dem Traditionsnamen wiedereröffnete. Nach einer mehrmonatigen Renovierung wollte er das "Bizarre" wieder zu altem Ruhm (und geschäftlichem Erfolg) führen. Ein Jahr später gibt er nun auf. Denn das Lokal lief nicht wie gewünscht, und eine Besserung war nicht in Sicht.

Der letzte Pächter des Kult-Lokals hat dafür mehrere Gründe ausgemacht. Schwerer noch als das Rauchverbot, einem geänderten Freizeitverhalten der jungen Erwachsenen von heute und dem Ausbleiben der (inzwischen meist familiär gebundenen) Gäste von einst, wiegen dabei aus seiner Sicht die ungewohnten Öffnungszeiten.

Die Behörden gaben Uhlhaas auch für das Wochenende dauerhaft einen Feierabend spätestens um 1 Uhr vor. Das erwies sich als großes Handicap für eine Gaststätte, die auch für ihre langen Öffnungszeiten (viele Jahre bis fünf Uhr morgens und oft genug darüber hinaus) bekannt war. "Das habe ich vor einem Jahr unterschätzt", räumt Uhlhaas heute ein.

Wer in diesen Tagen am "Bizarre" vorbeikommt, steht bereits vor verschlossenen Türen. Und wären nicht die Wünsche vieler Stammgäste gewesen, wäre nach dem ersten Dezember-Wochenende bereits (ganz still und heimlich) endgültig Feierabend gewesen. Nun geben die Pächter allen Freunden des Szenelokals zumindest noch drei Möglichkeiten, persönlich Abschied zu nehmen.

Sie können am 23. und 24. Dezember in der Gaststätte noch einmal Weihnachten feiern. Und das finale Adieu ist für den 29. Dezember geplant. Wie es sich für ein Lokal mit dieser Geschichte gehört, feiert das "Bizarre" stilecht noch einmal eine große Party. Zu der haben sich bereits viele ehemalige Gäste angekündigt, auch solche aus längst vergangenen Zeiten als "Avalon", "Mickens" oder "Scherers Laden".

Weitere Einzelheiten zu diesen drei Terminen wollen die Betreiber in Kürze noch bekanntgeben - und zwar über die Facebook-Seite des Lokals unter der Internetadresse: "http://www.facebook.de/Bizarre.Opladen"

(kre)
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