Leverkusen/Leichlingen Superintendent Gert-René Loerken wiedergewählt

Leverkusen/Leichlingen · Die Synode, das Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises Leverkusen, hat bei ihrer Herbst-Versammlung am Wochenende Gert-René Loerken mit überwältigender Mehrheit als Superintendenten wiedergewählt. Er ist zuständig für die 13 Gemeinden in den Kommunen Leverkusen, Leichlingen, Burscheid, Langenfeld und Monheim.

Ob er die Wahlperiode von acht Jahren durchhalten wird, ließ der jetzt 61-jährige Theologe, der seit 31 Jahren Pfarrer in Leichlingen ist, offen. Der Job sei zwar anstrengend, andererseits sei die Wiederwahl Bestätigung der bisherigen Arbeit. Und er sagte: "Es gibt Dinge, die ich noch anpacken möchte."

In den nächsten Jahren werde man intensiv darüber nachdenken müssen, "wie wir als Kirche in der Gesellschaft aufgestellt sind". In der Nachkriegsgeschichte sei die Kirche eine der wenigen als integer geltenden Institutionen gewesen. Ebenso seien nach der Wende Pfarrer in politische Ämter gewechselt. Heute aber sei Kirche nur eine gesellschaftliche Kraft neben anderen. Ein "weiter so" könne es also nicht geben. "Wir werden in Zukunft nicht mehr alle Dinge alleine stemmen können, wir brauchen Partner", sagte Loerken. Das sei bereits in der Flüchtlingsarbeit der Fall.

Wichtig sei ein achtsamer Umgang mit den Pfarrern, die immer weniger werden, so dass sich die Arbeit weiter verdichte. In zehn Jahren sei die Pfarrstellenzahl im Kirchenkreis Leverkusen (inklusive zwölf Schulpfarrern) von 80 auf 50 zurückgegangen. Jetzt müssten Strategien entwickelt werden, um das Angebot aufrecht zu erhalten. Man könne von der katholischen Kirche lernen, die Pfarrteams gebildet hat.

Außerdem könnten Pfarrer Ehrenamtliche ausbilden, beispielsweise für Seelsorge in Krankenhäusern, Altenheimen und der Notfallseelsorge. Einen großen Einbruch werde es in zehn Jahren geben, wenn sehr viele Theologen in den Ruhestand gehen. Weil mindestens ein Drittel der Beschäftigten im Offenen Ganztag und Kitas nicht mehr der Kirche angehören, müsse es eine theologische Basisausbildung für Mitarbeiter geben.

Auch weitere Strukturveränderungen stehen an, beispielsweise in Langenfeld, wo man die Johanneskirche in Stadtzentrum beibehalten, aber deutlich verkleinern und Teile des Zentrums vermarkten will.

Die Finanzlage des Kirchenkreises sei derzeit entspannt, das vereinbarte Ziel, 560.000 Euro bis 2020 einzusparen, werde man erreichen, kündigte Loerken an.

Wiedergewählt wurde bei der Herbstsynode auch Berufsschulpfarrerin Anne Becker als Scriba, die zweite Stellvertreterin des Superintendenten.

(mkl)
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