Studie zum Berufsalltag Termindruck, schlechtes Arbeitsklima, Stress: Darunter leiden deutsche Arbeitnehmer

Leverkusen · Immer mehr Deutsche leiden einer Umfrage zufolge unter steigenden Belastungen am Arbeitsplatz. Neun von zehn Arbeitnehmer fühlen sich im Job gestresst, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie im Auftrag der pronova BKK mit Sitz in Leverkusen hervorgeht.

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Foto: Shutterstock/Themalni

Hauptgründe seien ständiger Termindruck (38 Prozent), ein schlechtes Arbeitsklima (37 Prozent) und emotionaler Stress (36 Prozent).

Als besonders belastend empfindet jeder dritte Arbeitnehmer der Studie zufolge Überstunden. Drei von zehn Befragten beklagen ferner eine ständige Erreichbarkeit oder Rufbereitschaften auch nach Feierabend, wie es in der Untersuchung "Betriebliches Gesundheitsmanagement 2016" heißt, für die 1660 Angestellte befragt wurden.

Weniger als die Hälfte der Befragten macht eine Mittagspause

Häufig fühlen sich die Arbeitnehmer laut Umfrage durch ihre Vorgesetzten unter Druck gesetzt. So nähmen sich nur vier von zehn Angestellten jeden Tag die Zeit für eine Mittags- oder Erholungspause. Fast jeder Dritte verlasse seinen Arbeitsplatz im Laufe des Tages häufig nicht ein einziges Mal. Dabei seien Pausen im Arbeitsalltag zum Auftanken und Abschalten "immens wichtig", erklärte Arbeitsmediziner Gerd Herold.

Dabei ist Pause nicht gleich Pause: Der Untersuchung zufolge nutzt ein Drittel der Arbeitnehmer Pausen, um parallel Dienstliches zu besprechen. Noch mehr verbringen sie mit privaten Erledigungen wie Einkaufen, Kleidung zur Reinigung bringen oder Termine organisieren. Dies trage jedoch nicht zur Erholung bei, kritisierte Herold. Vielmehr müsse man sich in Pausen "auch ganz bewusst Zeit für Entspannung nehmen".

Stress hat körperliche Folgen. Das sind die typischsten Symptome:

Der Stress bei der Arbeit hat bei vielen auch gesundheitliche Folgen: Mehr als zwei Drittel der Befragten klagen etwa über Verspannungen im Nacken, unter Rückenschmerzen leiden 63 Prozent, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht.

Jeder Zweite berichtet von Schmerzen in Schultern, Armen oder Händen. Weitere Beschwerden seien Kopfschmerzen, Unruhe und Nervosität, Schlafstörungen und letztlich Depressionen und Burnout.

(AFP)
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