Leverkusen Studenten wollen mehr günstige Wohnungen

Leverkusen · Viele Studenten der FH Köln am Standort Leverkusen schätzen die Nähe zu den Betrieben im Chempark. Vor allem günstiger Wohnraum sei hingegen in Leverkusen bisher eindeutig Mangelware. Deshalb bleiben viele erstmal in Köln.

 Das Café Yokoto wirbt mit 20 Prozent Studentenrabatt. Felix Wolfrum, Lukas Luong und Dennis Teutenberg (v.l.) von der Fachschaft der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften sorgen sich eher um Mietpreise.

Das Café Yokoto wirbt mit 20 Prozent Studentenrabatt. Felix Wolfrum, Lukas Luong und Dennis Teutenberg (v.l.) von der Fachschaft der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften sorgen sich eher um Mietpreise.

Foto: uwe miserius, US

Vom Campus in der Neuen Bahnstadt Opladen erhofft sich die Stadt viel: Studenten sollen sich möglichst viel in Leverkusen aufhalten, hier wohnen und dazu auch noch den Einzelhandel beleben. Doch viele schätzen bisher noch die Vorteile des Standortes im Chempark.

Rund 600 Studenten der pharmazeutischen und der technischen Chemie studieren an der Leverkusener Dependance der Fachhochschule Köln. Doch bei Weitem nicht alle Studenten leben auch in Leverkusen. Dennis Teutenberg von der Fachschaft der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule Köln schätzt, dass nur etwa ein Drittel der Erstsemester in Leverkusen und der näheren Umgebung wohnen. "Die meisten finden fürs Erste eine Wohnung in Köln", berichtet Teutenberg. "Von dort aus ist die Fakultät gut zu erreichen, das sind nur ein paar Bahnhaltestellen." Nach einigen Semestern zögen dann manche um.

 Das Café Yokoto wirbt mit 20 Prozent Studentenrabatt. Felix Wolfrum, Lukas Luong und Dennis Teutenberg (v.l.) von der Fachschaft der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften sorgen sich eher um Mietpreise.

Das Café Yokoto wirbt mit 20 Prozent Studentenrabatt. Felix Wolfrum, Lukas Luong und Dennis Teutenberg (v.l.) von der Fachschaft der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften sorgen sich eher um Mietpreise.

Foto: uwe miserius, US

Doch auch das Modell, zu Hause wohnen zu bleiben und dafür unter Umständen lange Anfahrtswege in Kauf zu nehmen, sei beliebt. Ein Fachschaftsmitglied berichtet von einer Studentin, die von Rheinland-Pfalz aus zur Fakultät fährt. Für viele sei eine eigene Wohnung unerschwinglich, berichten die Fachschaftsvertreter - nicht nur im generell teureren Köln, sondern auch in Leverkusen. "Es fehlt eindeutig bezahlbarer Wohnraum", betont Felix Wolfrum von der Fachschaft. 350 Euro Miete seien für die meisten Studenten einfach zu viel. Und: "In Leverkusen gibt es auch nur wenige WGs."

Dennis Teutenberg weiß außerdem von Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche: "Bei kleinen Wohnungen sind oft 30 bis 40 Mitbewerber bei einem Besichtigungstermin, und man konkurriert oft mit Auszubildenden, die im Gegensatz zu Studenten schon verdienen." Bei der eigenen Wohnungssuche sei es ihm mehrfach passiert, dass Vermieter Studenten als mögliche Mieter von vornherein ausschlössen. "Viele Vermieter scheinen in Leverkusen noch nicht auf Studenten eingestellt zu sein", berichtet Teutenberg aus seinen Erfahrungen.

Am neuen Standort in Opladen soll sich genau das ändern: Das Umfeld soll studentengerechter werden, auch was Wohnungen angeht. Den Preis von 343 Euro für ein Wohnheimzimmer wie in der Bahnstadt Opladen geplant finden die Studenten dennoch etwas hoch - auch wenn Kosten für Telefon und Internet schon inbegriffen sind. "Schön ist in Opladen, dass es Einkaufsmöglichkeiten direkt in der Nähe gibt und eine Kneipenszene", sagt Wolfrum.

Dennoch schätzen viele Studenten den jetzigen Standort bei Bayer zum Lernen. "Das Lernklima ist gut, und man kann sich hier gut konzentrieren. Zum Lernen können wir nachmittags auch die Seminarräume nutzen", sagt Teutenberg. Ein bisschen Abschottung scheint viele Lernende hier gar nicht zu stören. Zudem gibt es schon räumlich eine Nähe zu Betrieben im Chempark. "Man kann schnell mal zu einem Vorstellungsgespräch für ein Praktikum rübergehen", berichtet der Student.

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Foto: FH-Köln

Nach dem Lernen zieht es viele Studenten bislang aber eher nach Köln. Dort ist die studentische Szene ausgeprägt, es gibt auch in FH-Nähe Treffpunkte wie zum Beispiel das FH Kiosk. "Viele Studenten aus Leverkusen treffen sich abends in Köln, das ist oft praktischer, um anschließend nach Hause zu kommen", erzählt eine Studentin, die von Pulheim aus nach Leverkusen pendelt.

(RP)
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