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Leverkusen Strüßjer - Kamelle - ... Kühltasche

Leverkusen · Und nach dem Umzug ab in die Freiluftdusche. In Bürrig waren die Stimmung ausgelassen und der Kamelleregen reichlich beim jecken Kirmesumzug.

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Sommerkarneval in Leverkusen

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Aus dem Lautsprecher an der Von-Ketteler-Straße dudelten Karnevalslieder, während der 87. Kirmesumzug des Jung-Gesellen-Klubs JGK Fidelio Bürrig am Haus vorbeizog. Unverkennbar wehte ein Hauch von Karneval durch den Ort, während sich eine farbenfrohe Parade vier Kilometer und fast eineinhalb Stunden durch die fahnengeschmückten Straßen bewegte.

Kurz danach platzierte Ralf Schulz eine Dusche auf dem Bürgersteig und lud Gäste seiner Gartenparty und Passanten ein, sich darunter zu stellen. Mario Sbano aus Lützenkirchen wagte es als erster - natürlich in voller Montur. "Die beste Abkühlung bei der Hitze", lobte er lachend.

Gut lachen hatten auch die Akteure des Vereins, denn mehr als 1000 Teilnehmer waren diesmal dabei. Viele lockte das schöne Wetter nach Ferienende, andere der ausgefallene Rosenmontagszug in Opladen. Nachdem Oliver Korn, Opladener Fachhändler für Heizung und Sanitärtechnik, eigens deshalb etliche Tonnen Wurfmaterial besorgt hatte, konnten die Bürriger jetzt davon profitieren. Dazu kam eine Spende vom Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK). Unter anderem gab es Strüßjer, Kamelle, Obst und Schokolade, die in Kühltaschen vor dem Schmelzen bewahrt wurde. "Wer heute nicht mit vollen Beuteln nach Hause geht, ist es selber schuld", sagten die Vereinssprecher Thorsten Schneider und Nicole Thum, die beide mit der Neuerung (statt von Samstag bis Montag wurde erstmals von Freitag bis Sonntag gefeiert) vollauf zufrieden waren. "Wir hatten viel mehr Besucher, als in den Vorjahren", bemerkten sie.

Die Party mit der Band "Mainstream" am Freitag wurde allerdings mehr wegen der Hitze auf das Außengelände der Sankt Stephanus-Kirche verlegt. Der Zug startete mit 15 Minuten Verspätung, weil drei Pkw den Zugweg blockierten und erst noch abgeschleppt werden mussten. Dann jedoch sahen die Zuschauer am Straßenrand - darunter Oberbürgermeister Uwe Richrath und der neue Prinz Karneval - unter anderem dutzende Vertreter von Ortsgruppen wie Freiwilliger Feuerwehr, Sankt Sebastianus Schützen, Bürriger Hexen, Opladener KG Die 4 tollen Häuser, Sportgruppen und befreundeten Vereine aus Manfort, Rheindorf und Schlebusch sowie fünf Musikzüge an sich vorbeiziehen. Die "Rheintunnel-Freunde" nutzten die Gelegenheit zum stillen Protest und forderten "Finger weg von der Deponie". Angeführt wurde der Kirmesumzug von einem Wagen, in dem der Vorstand 14 Liter alkoholfreie Getränke mit sich führte.

Ebenfalls an Bord war der zu dem Zeitpunkt noch ungekrönte Hahnenkaiser Joachim Brück. Dem 57-jährigen Schreinereibesitzer aus Bürrig war es am Samstag gelungen, den Vogel nach 45 Minuten im vierten Durchgang beim 19. Schlag zu treffen. Vor zehn Jahren war er schon einmal Hahnekönig. Trotz Hitze in der Bundeshalle war er nach seinem Sieg "völlig überwältigt vor Freude". Dem Vorstandswagen folgten Zachäus Dominik Ley mit der Fidelio-Jugend und dem Geloog vor der amtierenden Maikönigin. Direkte Nachwuchssorgen hat der Verein nicht. "Aber für einen Junggesellenverein sind wir sehr damenlastig", bemerkte Schneider. "Junge Männer zwischen 20 und 30 Jahren sollten sich deshalb unbedingt melden und mitmachen."

(gkf)
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