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Mehr Lohn im öffentlichen Dienst So liefen die Warnstreiks in Leverkusen

Leverkusen · In Leverkusen haben Mitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Donnerstag an drei Orten die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren die Stadtverwaltung, das Klinikum und der Abfallentsorger Avea. Wir haben uns mit den Streikenden unterhalten.

 Verschränkte Arme, finstere Blicke: Am Klinikum Leverkusen wurde gestreikt.

Verschränkte Arme, finstere Blicke: Am Klinikum Leverkusen wurde gestreikt.

Foto: Uwe Miserius

Angestellte des städtischen Abfallentsorgers Avea, des Leverkusener Klinikums und der Stadtverwaltung haben am Donnerstag kurzzeitig die Arbeit niedergelegt. "Unser Anliegen ist es, die Arbeitgeber mit diesen ersten befristeten Warnstreiks deutlich zu machen, wie wichtig für die Beschäftigten eine deutlich spürbare Entgelterhöhung ist", bekräftigt Sabine Hilgenberg, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Rhein Wupper.

Die Verdi-Forderungsliste ist lang: sechs Prozent mehr Lohn, und mehr Geld und bessere Übernahmechancen für Auszubildende sind Kernforderungen. "Die sechs Prozent sind dahingestellt. Das ist ja ein recht hochgegriffenes Ziel", sagt Detlef Jaubaschk, Betriebsratsvorsitzender der Avea. Die Grundforderung bleibe aber: "Die Avea fährt Jahr für Jahr gute Ergebnisse im einstelligen Millionenbereich ein", sagt er. "Nur wir bekommen nicht mehr Geld, obwohl wir gut gearbeitet haben." Ein wichtiger Punkt sei zudem der Erhalt der Zusatzversicherung durch die "Rheinische Versorgungskasse". In die zahlen bisher Arbeitnehmer wie -geber ein — ausgezahlt wird später zusätzlich zur gesetzlichen Rente. "Wer nicht viel Gehalt bezieht, rutscht sonst in die Altersarmut ab", sagt Jaubaschk.

Wolfgang Stückle, Betriebsratschef im Klinikum, hat dagegen die von den Arbeitgebern geplante Umstrukturierung der Löhne im Auge. Höher qualifiziertes Personal soll besser bezahlt werden — zulasten der niedriger ausgebildeten Mitarbeiter. "Die Arbeitgeber haben ein deutliches Minusangebot vorgelegt. Von daher erzeugen wir heute etwas Druck", sagt Stückle.

Genau die verstärkte Differenzierung sei aber wichtig, um Pflegeberufe attraktiv zu machen, sagt Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Klinikums. "Die aktuelle Undifferenziertheit führt dazu, dass zum Beispiel alle Stationsleiter gleich bezahlt werden. Das ist nicht richtig", beklagt er. Zudem sei es wichtig, bei ungünstigen Arbeitszeiten, nachts und an Wochenenden, besser zu entlohnen und damit attraktiv zu bleiben. Allerdings könne es sich kein Arbeitgeber leisten, das "on top" (Zimmermann) zu geben. "Wir können bei weitem keine sechs Prozent leisten", betonte er.

(jim)
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