Leverkusen "Streetlife" - Spielwiese für 50 Bands

Leverkusen · Beim größten Straßenfest der Stadt sammelten sich einmal mehr Könner verschiedener Musikrichtungen vor dem Szenelokal "topos" zum musikalischen "Klassentreffen".

 Hommage an Marius Müller-Westernhagen, Mitsingen garantiert - die Cover-Band "Ganz & Gar" sorgte bei ihrem Auftritt am Samstag mit Stücken des bekannten Musikers für gute Stimmung.

Hommage an Marius Müller-Westernhagen, Mitsingen garantiert - die Cover-Band "Ganz & Gar" sorgte bei ihrem Auftritt am Samstag mit Stücken des bekannten Musikers für gute Stimmung.

Foto: Uwe Miserius

Von Jazz über Funk, von Rock bis Blues und hin zu Reggae reichte die stilistische Bandbreite der Musik, die fast 50 Bands beim größten und ältesten Straßenfest Leverkusens "Streetlife" an zweieinhalb Tagen auf drei Bühnen rund um das Jazzlokal "topos" boten. Erneut wurde die Stadt zeitgleich zum Anziehungspunkt für tausende Besucher und zur musikalischen Hochburg für die gesamte Region.

Auf der topos-Bühne versorgte die Gruppe "Stiller Hans" um Sänger Wilhelm Jordans am Freitag schon vor der offiziellen Eröffnung zur 22. Ausgabe die Zuhörer mit bestem deutschem Liedgut der 80er Jahre. Zeitgleich begeisterten "Forties Finest" ihr Publikum auf der Bühne am Barmer Platz mit Songs aus allen Genres der Musikgeschichte. Sängerin Sihna Maagè aus Wermelskirchen und ihre Band standen unterdessen auf der Niesen-Bühne und präsentierten Songs zwischen Soul, Pop und Lounge aus ihrer ersten CD.

 Trotz angeschlagener Gesundheit ließ es sich Organisator Wolfgang Orth (zweiter von links) nicht nehmen, die "Streetlife"-Besucher persönlich zu begrüßen.

Trotz angeschlagener Gesundheit ließ es sich Organisator Wolfgang Orth (zweiter von links) nicht nehmen, die "Streetlife"-Besucher persönlich zu begrüßen.

Foto: Miserius Uwe

Wolfgang Orth, Vorsitzender des Vereins Jazz-Lev und Besitzer des Szenelokals "topos", begrüßte herzlich die Besucher, ehe Oberbürgermeister Uwe Richrath bemerkte, die gesamte Veranstaltung, die Musik und das Zusammensein der Menschen könnten die Stadt weiter nach vorne bringen. Das alles wäre ohne Orth nicht möglich gewesen, zollte er dem Veranstalter seinen Respekt. Der so Geehrte lenkte den Fokus jedoch ab von sich und hin zu den vielen freiwilligen Helfern, die ihm zur Seite stünden und denen großer Dank gebühre. Orth sagte: "Dieses Fest würde es ohne diese großartige Unterstützung nicht geben." Rolf Menzel vom Hauptsponsor EVL versicherte: "Wir sind seit Anfang an dabei und stehen auch künftig hinter der Veranstaltung."

Zwar nicht von Anfang, doch schon seit vielen Jahren ist "Mister Rockpalast" Peter Rüchel ein treuer Besucher des Musikfestivals. "Ich komme, weil Wolfgang Orth einer meiner besten Freunde ist", begründete der 80-jährige gebürtige Berliner, der seit 2004 in der Stadt zu Hause ist und ergänzte: "Orth ist das musikalische Herz und die Seele Leverkusens."

 "Streetlife" - die Straße vor der Bühne war wie immer gut gefüllt, das Publikum lebendig.

"Streetlife" - die Straße vor der Bühne war wie immer gut gefüllt, das Publikum lebendig.

Foto: Miserius Uwe

Auf der Musikmeile zwischen Hauptstraße und Barmer Platz - und in erster Linie privat - unterwegs waren auch Marc Adomat, städtischer Beigeordneter, und Christian Zöller, Leiter Politik- und Bürgerdialog des Chemparks. Adomat lobte: "Streetlife ist einzigartig in der Region." Zöller bestätigte: "Wir bräuchten mehr solcher Events, denn sie halten die Stadt zusammen."

Anne und Heiko Bitter waren aus Lützenkirchen mit Tochter Annika gekommen. Sie wurden angelockt durch "die musikalische Vielfalt auf kleinem Raum", sagte Heiko, während Anne meinte: "Es ist sagenhaft, was diese Stadt alles und noch dazu kostenlos auf die Beine stellt." Kurz darauf wurde Peter Lorenz bei seinem Heimspiel besonders umjubelt. Er lebt zwar seit Jahren in Berlin, kommt aber häufig nach Hause. Zusammen mit Heinz-Bernd Hövelmann - und erstmals in dieser Konstellation - bot er ein abendfüllendes Programm mit Blues vom Feinsten. Beide Künstler zählen seit Jahren zum festen Bestandteil der Rheinisch-Westfälischen Musikkultur. Lorenz war allerdings nicht nur wegen Streetlife gekommen. Sondern auch, weil seine Mutter Lore, Witwe des Künstlers Kurt Lorenz, heute, Montag, ihren 95. Geburtstag feiert.

(RP)
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