Leverkusen Standort für Notfallsanitäterschule gesucht

Leverkusen · Der Beruf des Rettungsassistenten hat spätestens in zehn Jahren ausgedient. Ein bereits im Januar 2014 in Kraft getretenes Gesetz sieht vor, dass ab 2026 in der Notfallrettung nur noch entsprechend ausgebildete oder vollqualizierte Notfallsanitäter eingesetzt werden dürfen. Die bislang zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten wird um ein Jahr verlängert und um weitere medizinische Inhalte erweitert.

In Solingen, Leverkusen und Remscheid werden derzeit die Planungen vorangetrieben, das in der Vergangenheit gut funktionierende Ausbildungssystem an die Anforderungen mit mehr Ausbildern und neuer Ausstattung anzupassen. Fest steht: Die gemeinsam betriebene Rettungsassistenten-Schule am Solinger Klinikum soll langfristig an anderer Stelle durch eine neue Einrichtung ersetzt werden. Die Stadt Wuppertal, die bis jetzt ihre Rettungskräfte in Eigenregie ausbildet, steht vor dem gleichen Problem und hat sich daher dem Drei-Städte-Verbund angeschlossen. "Im nächsten Schritt geht es darum, einen Standort für die künftige Schule festzulegen, um die konkreten Kosten ermitteln zu können", sagt der Solinger Beigeordnete Jan Welzel.

Auf Grundlage einer gemeinsam erstellten Matrix zur Anforderung an das sogenannte Institut für Notfallrettung können die beteiligten Kommunen bis zum 15. Juli geeignete Flächen benennen. "Entscheidend ist dabei auch der Bedarf der vier Berufsfeuerwehren, um die erforderlichen Kapazitäten der Aus- und Fortbildung bemessen zu können", sagt Welzel.

Die Ausbildung auszulagern und durch Dritte durchführen zu lassen, stellt für die vier Städte keine Alternative dar, zumal für die Refinanzierung die Krankenkassen als Kostenträger gesetzlich vorgesehen sind. "Der regionale Bezug ist von essenzieller Bedeutung, da es erforderlich ist, dass die ausgebildeten Mitarbeiter sofort nach Beendigung ihrer Ausbildung ohne zeitlichen Verzug in den einzelnen Rettungsdienst-Versorgungsbereichen eingesetzt werden können", heißt in der Beschlussvorlage, die jetzt einstimmig im Solinger Rat verabschiedet wurde. Nur durch die Gründung einer eigenen gemeinsamen Notfallsanitäter-Schule sei es möglich, dass eine anschließend lange Einarbeitungsphase im Alltag entfalle.

Auch die Stadträte Leverkusen, Remscheid und Wuppertal werden in ihren nächsten Sitzungen über die rheinisch-bergische Kooperation der Feuerwehren beraten und entscheiden. "Nach Abschluss der ersten Projektphase ist geplant, im Jahr 2018 mit einem Übergangsbetrieb zu starten", sagt Welzel. In Leverkusen steht das Thema am 27. Juni auf der Tagesordnung der Ratssitzung.

(gra)
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