Leverkusen Stadtrat streitet über harsche Kritik an der WGL

Leverkusen · In der Sitzung des Stadtrats am Montagabend wurde gezetert. Oberbürgermeister Uwe Richrath bezeichnete einen Antrag von Markus Pott zur Neuaufstellung der WGL als "hart an der Grenze zu übler Nachrede".

 Uneins über die WGL: Uwe Richrath und Markus Pott (r.).

Uneins über die WGL: Uwe Richrath und Markus Pott (r.).

Foto: UM (Archiv)

Markus Pott übte deftige Kritik an der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL). Das hatte er bereits in der Bezirksvertretung und im Finanzausschuss getan. Konkret warf er ihr mangelndes Engagement bei der Neugestaltung der City C, beim Neubau der Feuerwehr-Zentrale und bei der Bahnstadt-Westeite vor. Die städtische Wohnungsgesellschaft sei träge, komme "einem derzeit vor wie ein Jumbo-Jet, der immer nur mit 100 Passagieren fliegt, weil die Besatzung übervorsichtig in Sorge ist, das Flugzeug zu überladen, und weil sie sich zudem überfordert sieht, zeitgleich eine größere Passagierzahl an Bord zu betreuen", verglich Pott.

Leverkusen: Stadtrat streitet über harsche Kritik an der WGL
Foto: miserius uwe

Oberbürgermeister Uwe Richrath, gleichzeitig Chef des WGL-Aufsichtsrates, musste den Unmut über den Antrag loswerden: "Ein solcher Antragstenor heißt im Umkehrschluss nichts anderes als: Da sind in einer schlecht aufgestellten Firma die falschen Köpfe mit untauglichen Rezepturen am Werk."

Richrath, der WGL-Aktivitäten wie Perlen an einer Schnur aufreihte (fast 6000 Wohnungen, Miete von 5,54 Euro pro Quadratmeter sei konkurrenzlos günstig, 13 Mio. Euro für Instandhaltung in 2016...), schoss zurück. Er könne ja nachvollziehen, dass Pott vor allem die WGL-Einschätzung zum Torhaus am Opladener Bahnhof "wütend gemacht" habe. Aber: "In meinen Augen wandelt Ihr Rundumschlag gegen die WGL hart an der Grenze der üblen Nachrede über eine erfolgreiche städtische Gesellschaft."

Pott blieb stur: "Ich widerspreche. Die WGL versteht es, sich in Szene zu setzen, wenn sie ein neues Projekt vorstellt". Aber bei der Stadtentwicklung sei sie blass geblieben.

Arne Altenburg (SPD) schimpfte, Potts "Gerede über die WGL ist unerträglich. Alles, was Sie tun, ist die WGL in den Dreck zu ziehen, nur weil man Ihnen das Projekt Torhaus entrissen hat." Kritik an Pott hagelte es auch von Bürgerliste, Grünen, und CDU. Bis Stephan Adams (OP Plus) beisprang: "Markus Pott ist nicht der alleinige Antragsteller. Das ist Opladen Plus. Wenn Sie rumschimpfen wollen, dann auf uns allen." Tat aber keiner mehr, vielmehr ging es zur Abstimmung. Die endete wie im Finanzausschuss: Der Antrag geht an den Aufsichtsrat der WGL. Was sich dort ergeben hat, soll dem Finanzausschuss berichtet werden.

(RP)
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