Krötenwanderung Naturschützer bewahren Amphibien vor dem Straßentod

Leverkusen · Jedes Jahr beginnt mit den ersten milderen Temperaturen auch in Leverkusen in der Morgen- und Abenddämmerung die Krötenwanderung. Alle Amphibien - neben Kröten beispielsweise auch Frösche und Molche - erwachen aus ihrer Winterstarre und machen sich auf den Weg zu ihren Laichplätzen, berichtet der Leverkusener Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Für die Verkehrsteilnehmer bedeute das, an allen Straßen, die die Amphibien auf ihrem Weg passieren müssen, aufzupassen. "Das trifft vor allem auf die Talstraße und die Neukronenberger Straße in Opladen zu."

 Keine Berührungsängste: Eine Schülerin hilft einer Erdkröte, die zu ihrem Laichgebiet wandern will.

Keine Berührungsängste: Eine Schülerin hilft einer Erdkröte, die zu ihrem Laichgebiet wandern will.

Foto: Holger Schmidt

Jedes Jahr beginnt mit den ersten milderen Temperaturen auch in Leverkusen in der Morgen- und Abenddämmerung die Krötenwanderung. Alle Amphibien - neben Kröten beispielsweise auch Frösche und Molche - erwachen aus ihrer Winterstarre und machen sich auf den Weg zu ihren Laichplätzen, berichtet der Leverkusener Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Für die Verkehrsteilnehmer bedeute das, an allen Straßen, die die Amphibien auf ihrem Weg passieren müssen, aufzupassen. "Das trifft vor allem auf die Talstraße und die Neukronenberger Straße in Opladen zu."

Dort unterstützt die Nabu-Naturschutzstation Leverkusen - Köln, die von Sönke Geske geleitet wird,

seit Jahren die Amphibien mit dem Aufstellen von Fangzäunen an den Straßenrändern. "Denn für die durch fortschreitende Zersiedlung und Lebensraumverluste ohnehin arg gebeutelten Amphibien ist die Überquerung der vielbefahrenen Straßen in Leverkusen ein oft tödlich endendes Unterfangen", bedauert der Nabu. "Viele dieser Arten sind inzwischen vom Aussterben bedroht - und würden mit ihrem Aussterben eine empfindliche Lücke in den Biotopen in unserer Stadt hinterlassen."

Die aufgestellten Fangzäune halten die Amphibien zunächst von der Überquerung der Straßen ab. Sie bewegen sich daran entlang und fallen in einen der am Zaun eingegrabenen Eimer, die morgens und abends kontrolliert werden. Täglich bis zu zwei Mal sammeln Mitarbeiter der Station und Ehrenamtler die Tiere ein, zählen und bestimmen sie und tragen sie anschließend sicher über die Straßen.

Wie in den letzten Jahren hat die Leverkusener Nabu-Naturschutzstation nach eigenen Angaben einen engagierten Kooperationspartner gefunden, der das Projekt unterstützt: Schüler der Arbeitsgemeinschaft "Naturschutz aktiv" aus dem 5. und 6. Schuljahr der Montanus-Realschule übernehmen die Aufgabe der "Krötenrettung" an den Wochenenden, in diesem Jahr sogar in den Osterferien.

"Das ist gut für die Tiere und zugleich eine wertvolle Naturerfahrung für die Schüler", sind die Nabu-Mitglieder überzeugt. "Sie lernen diese vielfältigen und faszinierenden Tiere unmittelbar, durch genaues Betrachten und Berühren kennen, und treten mit dem guten Gefühl den Heimweg an, aktiven Naturschutz geleistet zu haben."

Aber nicht nur Schüler sind gefragt:

Wer die Arbeit zum Erhalt der Artenvielfalt in Leverkusen unterstützen möchte, kann sich an die hiesige Nabu-Naturschutzstation wenden, per E-Mail an: info@nabu-station-l-k.de oder unter 02171 7349916.

(RP)
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