Leverkusen Stadtchef Buchhorn lässt die City-Fußgängerzone neu möblieren
Leverkusen · Wenn Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn etwas am Herzen liegt, fackelt er nicht lange: Und so verkündete der Stadtchef unlängst bei einer Sitzung des städtischen Verwaltungsvorstandes: "Alle mal mitkommen." Die kleine Exkursion führte durch die Wiesdorfer Fußgängerzone - und vorbei an all den alten, schmuddeligen Stadt-Mülleimern, die Buchhorn seit langem ein Dorn im Auge sind.
Erst verschwanden auf seinen Wunsch von den Eimern die Aufkleber mit den Schweinchen, dann wurden sie silbern gestrichen. In eine Schönheit konnten die Abfallbehälter dadurch nicht verwandelt werden. Buchhorn und Dezernten beschlossen deshalb eine sanfte Verschönerung der Einkaufszone. Der Beginn wurde mit der Montage von 27 neuen Papierkörben gemacht.
"Wir müssen und werden diese Fußgängerzone vom Müll und von optischen Belästigungen befreien", lautete Buchhorns Fazit nach dem Rundgang. In der Wiesdorfer Fußgängerzone und an der Hauptstraße wurden die alten Papierkörbe durch runde Abfalleimer in Anthrazit-Lackierung ersetzt. Sieht derzeit noch schick aus. Der Austausch von insgesamt 27 Behältern kostet nach Buchhorns Angaben 38 000 Euro, das sind rund 1400 Euro pro Stück. "Möbel für den öffentlichen Raum kosten einiges", sagt Buchhorn. Ein politischer Beschluss war dafür nicht nötig. Auch die Einkaufszonen von Opladen und Wiesdorf sollen so aufgehübscht werden.
Buchhorn hätte am liebsten sogar das Erfolgsmodell aus den Niederlanden kopiert: Dort gibt es sowohl in Großstädten als auch auf dem Land im Boden versteckte Sammelstationen. Lediglich die Einwurfschächte ragen heraus. Geleert wird das Ganze mithilfe eines Saugers. Das wäre jedoch zu teuer geworden.
Die neuen Mülleimer gefallen Buchhorn, störend wirke sich allerdings aus, das die TBL-Mitarbeiter sie mit den schwarzen Sammelsäcken teils wieder verhüllen. Die gestern fotografierten Modelle wiesen diesen Schönheitsfehler allerdings nicht auf. Die Optik der City-Fußgängerzone verändern - das ist eines der aktuellen Anliegen des Oberbürgermeisters. Neben dem Müll sollen auch störende Technik-Anlagen verlegt werden, mit denen Telekom, EVL und andere nach Auffassung des Verwaltungschefs die Fußgängerzone verschandeln.
Für rund 60 000 Euro - zum Teil durch Sponsoren finanziert - soll zudem die Baumscheibe einer Platane am Wiesdorfer Platz nahe P&C deutlich vergrößert und um einen Aufenthaltsbereich erweitert werden. "Die Einfassung ist derzeit provisorisch gesichert, es besteht dringender Handlungsbedarf", sagt Buchhorn. Nach der Umwandlung erhält der Baum Ruhe, die Scheibe darüber kann als kleine Bühne oder auch zum Ausruhen genutzt werden. Sie erhält ein Sonnensegel. Das Glasdach über dem "Funkenplätzchen" verschwindet.