Opladen Stadt siedelt Kreuzkröte auf Bullenwiese um

Opladen · Die Achse quer durch das künftige neue Quartier soll die Stadtteile Quettingen und Opladen miteinander verbinden und der Stadt ein Stück grüne Lunge geben. Nächste Woche läuft die europaweite Ausschreibung an, der Bebauungsplan liegt nach den Osterferien für Bürger aus. Herausforderung: Bebauung und Landschaftsschutz müssen sich vertragen.

Es ist wieder Meilensteinzeit in der Bahnstadt Opladen. Und dieses Mal ist auch schon was zu sehen auf dem Gelände des ehemaligen Bahn-Ausbesserungswerks Opladen: jede Menge Bauschutt. "Wir reißen ab, um Platz für Neues zu schaffen", sagt Bahnstadt-Chefin Vera Rottes schlicht. Und neues Schaffen muss die Bahnstadt GmbH nun zügig. Das Regionalejahr 2010 ist angebrochen — es muss bis zum Projektwochenende am 11./12. September etwas Vorzeigbares her: die "Grüne Mitte" wird der erste Realisierungsschritt des Gesamtkonzeptes Bahnstadt. Sie ist die Verbindungsachse, die quer durch die Bahnstadt führt, vorbei an den historischen Gebäuden Kesselhaus, Magazin und Wasserturm. Die Achse, die Quettingen mit Opladen verbindet und der Stadt ein Stück grüne Lunge geben soll.

Im Sommer sollen die Arbeiten dafür beginnen, im September schon vorzeigbar fortgeschritten sein. Beachten muss die Firma, die die Aufgabe annimmt, neben dem Bebauungsplan auch den damit einhergehenden landschaftspflegerischen Begleitplan. "Das Potential, was in Landschaft und Artenschutz steckt, wird nicht untergebuttert", betont Umweltamtsleiter Hans-Jürgen Lätzsch.

Und es gibt einiges Erhaltens- und Schützenswertes im "Habitatmosaik" Bahnstadt (ein Mosaik aus verschiedenen Naturräumen wie Pionierwald, Jungwald, magere Flächen). Etwa die streng geschützte Kreuzkröte, die in zwei Populationen vertreten ist — eine am Gelände der Firma Plasser, für die Tümpel, Sandhügel und ein Wanderkorridor angelegt wurden und werden, eine zweite wird im Sommer auf die Bullenwiese in Schlebusch umgesiedelt. Oder die Blauflügelige Sand- und die Blauflügelige Ödlandschrecke, die sich auf dem Gelände wohlfühlen. Unter anderem Landschaftsarchitekt Sven Peuker hatte eine Bestands- und Konfliktanalye (Bebauungsplan gegen Landschaftsschutz) angefertigt und Maßnahmen, wie beides vereinbart werden kann, entworfen.

Dazu gehört auch: Die Pflanzung von 131 neuen Bäumen, die abgeholzte Gehölze ersetzen sollen sowie der Beschluss: Die Kastanienallee an der Werkstättenstraße bleibt — sozusagen als Wegweiser zur "Grünen Mitte" in der Bahnstadt.

Nächste Woche Ausschreibung

"Alle Voraussetzungen für die europaweite Ausschreibung sind geschaffen. Nächste Woche werden wir sie starten", sagt Grüne-Mitte-Projektleiter Stefan Karl von der Bahnstadt. Die Firma, die den Auftrag bekommt, soll dann die Vorbereitung und teils nötige Sanierung der Bodenflächen übernehmen, danach die Grünanlage herstellen. "Es wird eine große Wiesenfläche geben, mit einer Promenade für Fußgänger und Radfahrer an der nördlichen Grenze des Grünbereichs, dahinter wird der Bau einer Verbindungsstraße vorgezogen, es wird einzelne Baumpflanzungen geben, und kleinere Wege", fasste Karl zusammen.

(RP)
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