Leverkusen Staatssekretärin auf Integrationsbesuch

Leverkusen · Das bessere Zusammenleben von Deutschen und Zuwanderern ist das Ziel der Landesregierung. Gestern machte sich CDU-Politikerin Serap Güler ein Bild davon in Leverkusen.

 Stadtkämmerer Markus Märtens begrüßte gestern Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (r.). Die zeigte sich von der Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums beeindruckt.

Stadtkämmerer Markus Märtens begrüßte gestern Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (r.). Die zeigte sich von der Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums beeindruckt.

Foto: Uwe Miserius

Die vergangenen zwei Jahre waren eine Ausnahmesituation. Darin sind sich Stadtkämmerer und ehemaliger Sozialdezernent, Markus Märtens, und die nordrhein-westfälische Staatssekretärin für Integration, Serap Güler, einig. Denn da drehte sich in der Integrationsarbeit fast alles nur um Flüchtlinge. "Aber es gibt hier nicht nur Flüchtlinge, sondern auch viele alteingesessene Migranten, für die vor allem die Themen Bildung und Arbeitsmarktzugang wichtig sind", sagte Güler gestern bei einem Treffen im Leverkusener Rathaus.

Die CDU-Politikerin war gekommen, um sich über die Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums zu informieren. Wie die anderen 52 Zentren in NRW bietet es Angebote für Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien, die die Bildungschancen verbessern sollen. Daneben koordiniert es die Integrations-Aktivitäten und -Angebote der Stadt und freien Träger. In Leverkusen ist das Zentrum, das mit acht Frauen besetzt ist, als Stabsstelle im Dezernat für Bürger, Umwelt und Soziales angesiedelt.

Das Tätigkeitsspektrum sei breit, berichtete Susann Peters, die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. "Wir sind sowohl steuernd tätig als auch in der Praxis", sagte sie. Zu den Aufgaben gehörten unter anderem die Koordination der Einschulung von zugewanderten Kindern, das Anbieten von Alphabetisierungskursen und Bildungsangebote in den Flüchtlingsunterkünften. Darüber hinaus koordiniere man 55 Sprachpaten, die als ehrenamtliche Dolmetscher tätig seien, und etwa 100 Bildungspaten für Grundschüler. Man arbeite am städtischen Integrationskonzept mit, habe ein Internetportal zu Integration in Leverkusen erarbeitet und einen gedruckten Wegweiser zum selben Thema erstellt. Markus Märtens lobte die hohe Spendenbereitschaft in der Stadt. "Insbesondere die Service-Clubs sind immer bereit, uns zu unterstützen", berichtete er.

Serap Güler zeigte sich beeindruckt. "Allein mit öffentlichen Mitteln werden wir vieles nicht decken können", sagt sie. Daher sei es gut, dass Städte eigene Wege gingen. Sie versprach jedoch, dass die Landesregierung - sofern das Parlament zustimme - weiterhin bewährte Integrationsprogramme finanzieren werde. "Integrationsarbeit muss gesichert sein."

Das Ministerium selbst wolle künftig verschiedene Arbeitsschwerpunkte vorschlagen. "Gesundheit und Pflege von älteren Migranten sind zum Beispiel ein Thema, das stärkere Beachtung finden sollte", sagte Güler. Darüber hinaus müssten Behörden mehr Migranten einstellen. "25 Prozent der Menschen in NRW haben einen Migrationshintergrund." Das spiegele sich in den Verwaltungen jedoch nicht wider. "In den Landesbehörden machen die Zuwanderer nur einen Anteil von 13 Prozent bei den Angestellten aus." Auch die Stadt Leverkusen will sich laut Märtens stärker interkulturell öffnen.

(sug)
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